Verwunderlich war jedoch Dämgens Entscheidung zu Wochenbeginn, als der 50-Jährige den Verantwortlichen des Wuppertaler SV um Sportvorstand Jörg Albracht mitteilte, dass er zur kommenden Spielzeit nicht mehr als Coach zur Verfügung steht. Dämgens Begründung: „Die Ansätze bezüglich der sportlichen Ausrichtung in der kommenden Spielzeit sind zu unterschiedlich, so dass ich mich entschieden habe, den Verein nach der abgelaufenen Saison zu verlassen.“
Albracht und Co. dürfte dieser Rücktritt in die Karten spielen. Denn zuletzt war immer wieder nach außen gedrungen, dass man mit Dämgens Arbeit unzufrieden sei. So betonte Wuppertals Präsident Friedhelm Runge stets, dass auch der Trainer hinterfragt werden müsse – das hat sich nun erledigt.
Dämgens Nachfolger steht nach RS-Informationen bereits in den Startlöchern. Karsten Hutwelker, eigentlich als Co-Trainer für die neue Serie vorgesehen, wird einen blitzschnellen Karrieresprung hinlegen. Der aktuelle U19-Trainer der SG Wattenscheid soll in den nächsten Tagen als neuer WSV-Coach vorgestellt werden. Am vergangenen Sonntag hatte Hutwelker sich bereits gemeinsam mit Runge, das Spiel der WSV-Reserve gegen den KFC Uerdingen angeschaut. Kurios: Dämgen war auch vor Ort. Er saß aber ein paar Reihen unter Runge und Hutwelker. Am Montag war Michael Dämgen beim WSV bereits Geschichte.
Zudem wurde dem Sextett (Tom Moosmayer, Michael Holt, Silvio Pagano, Bekim Kastrati, Rachid El-Hammouchi, Sebastian Zinke) eine Frist gesetzt. Die genannten Akteure haben ein Vertragsangebot des WSV vorliegen und sollen sich bis Freitag 15 Uhr entscheiden, ob sie das Angebot über die Vertragsverlängerung annehmen oder nicht.
Derweil muss Torwart Kevin Rauhut, der erst im vergangenen Sommer vom VfB Homberg nach Wuppertal gewechselt war, trotz gültigen Kontrakts bis zum 30. Juni 2012 den WSV Borussia verlassen. Rauhut ist nach Markus Heppke, Marcel Großkreutz, Daniel Keita-Ruel, Babacar M'Bengue, Adem Cabuk und Waldemar Schattner bereits der siebte Akteur, dem der WSV den Laufpass erteilt.