Das sollte doch Mut auf mehr machen - denkste! Nur drei Tage nach der ordentlichen Vorstellung bei den Preußen kassierten die Bergischen am Dienstagabend im Niederrheinpokal gegen RW Essen eine deftige 1:4-Klatsche, die nicht nur bei den Fans für Unmut sorgt.
Die Mannschaft weiß genau, was sie geleistet oder eben nicht geleistet hat. „Wenn du so körperlos agierst, dann brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du in Essen untergehst“, sagte ein angefressener WSV-Kapitän Stefan Lorenz, der das Debakel von der Tribüne aus verfolgte. Auch wenn der WSV in Essen ohne Lorenz (Knieverletzung) und den in Münster wiedererstarkten Bekim Kastrati (Knieprellung) angetreten war, ist dies sicherlich kein Alibi für die desolate Vorstellung. „Wir hatten in Münster unsere Generalprobe für Essen. Die sah ganz ordentlich aus. Doch an diesem Tag war die Leistung mindestens eine Etage schlechter. Wir haben nun im dritten Jahr hintereinander ein Niederrheinpokalspiel in Essen verloren. Die Enttäuschung ist riesengroß“, konnte WSV-Boss Friedhelm Runge die Vorstellung seines Teams nicht verstehen. Etwas positiver fiel dagegen die Analyse von WSV-Coach Michael Dämgen aus. „Wir haben die ersten 20 Minuten stark gespielt, so habe ich mir das vorgestellt. Leider haben wir es verpasst, eine unserer dicken Einschussmöglichkeiten zu verwerten. Bei den Gegentoren waren wir planlos und unorganisiert. Das darf nicht sein.“
Vor allem für die 700 mitgereisten WSV-Fans war es eine bittere Pille. „Wir haben natürlich gewusst, was das Derby für die Fans bedeutet. Dass wir dann so untergehen, tut mir besonders für unsere Anhänger leid, die uns fantastisch unterstützt haben“, sagte ein bedröppelter WSV-Keeper Sascha Samulewicz. Nichtsdestotrotz müssen die Rot-Blauen die Niederlage schnell abhaken und zum Ligaalltag zurückkehren, denn dort haben die Wuppertaler noch einiges vor. Samulewicz: „Der Pokal ist Vergangenheit. Jetzt gilt unsere Konzentration dem Bielefeld-Spiel. Wir müssen endlich mal wieder unseren Fans drei Punkte schenken.“