Preußen Münster gegen den Wuppertaler Sportverein Borussia.
Am 1. Spieltag trennten sich die Traditionsklubs im West-Schlager 1:1 voneinander. Damals hatte wohl jeder der über 6000 Besucher im Wuppertaler Zoo-Stadion geglaubt, dass es zum Beginn der Rückrunde auf Grund der Tabellenkonstellation ein Wiedersehen zwischen zwei Top-Teams geben würde. Doch das stimmt nur zur Hälfte: Münster ist Tabellenführer, der WSV ist jedoch die Enttäuschung der Saison. „Wir dürfen nicht mit unserem zwölften Rang zufrieden sein. Das ist niemand in Wuppertal. Doch wir dürfen auch nicht alles schlechtreden“, bittet WSV-Torjäger Jerome Assauer (7 Saisontore) um Geduld.
Die Geduld scheint bei den WSV-Anhängern und der Führungsspitze um den scheidenden Boss Friedhelm Runge jedoch allmählich zur Neige gegangen zu sein. „Ich weiß, dass die Fans und der Präsident enttäuscht sind. Ich kann es ihnen auch nicht verübeln. Doch auf der anderen Seite darf man einfach nicht erwarten, dass man 19 neue Spieler holt und alles sofort läuft“, versucht der 22-Jährige zu relativieren und nennt für die Misere einen Grund. „Wir haben eine Bomben-Vorbereitung absolviert und sind gut in die Serie gestartet. Dann haben wir in den Spielen viel Pech gehabt. Uns haben die Rote Karte von Stefan Lorenz und die Verletzung von Björn Weikl zurückgeworfen. Ohne diese beiden Persönlichkeiten tun wir uns schwer.“
Geht es nach Assauer, dann werden die Fans von Rot-Blau schon bald aber wieder jubeln dürfen. „Wir sind Fußballer und dürfen nicht alles hinterfragen und über jede Aktion nachdenken. Wir müssen einfach unser Spiel durchziehen. Die Leichtigkeit und der Spaß müssen dauerhaft vorhanden sein, dann werden wir auch wieder Erfolg haben. Für das Team ist die aktuelle Situation ein wichtiger Lernprozess“, glaubt Assauer und vergleicht die Lage der Wuppertaler mit der Vergangenheit seines Ex-Klubs. „In Münster hatten wir in der letzten Saison auch Schwierigkeiten. Jetzt stehen die Preußen an der Spitze.“
Die Rückkehr nach Münster ist für den Angreifer aber nichts Besonderes mehr: „Vielleicht war das noch im Hinspiel der Fall. Doch nun bin ich ein voller Wuppertaler und denke nicht mehr an Münster. Ich bin glücklich für den WSV spielen zu dürfen“, bekennt sich der Ex-Paderborner zu den „Löwen“ aus dem Bergischen.