Während die beiden Trainer nach dem Spiel von einem „gerechten Ergebnis“ sprachen, zeigte sich Münsters Innenverteidiger Patrick Kirsch wenig erbaut über die Punkteteilung. „Ich bin maßlos enttäuscht“, erklärte der 29-Jährige. „Das sind gefühlt zwei verlorene Punkte. Uns fehlt noch die Konstanz, den Ball über längere Zeit laufen zu lassen. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir es in den nächsten Spielen besser machen.“
WSV-Kapitän Stefan Lorenz trauerte vor allem den verpassten Chancen der ersten zehn Minuten nach: „Wir sind sehr gut in die Partie reingekommen und hätten durch den Freistoß von Markus Heppke früh in Führung gehen können. Doch anstatt selbst zu führen, geraten wir unglücklich in Rückstand. Nach dem Ausgleichstreffer kurz nach der Halbzeit mussten wir den Verstand einschalten, und uns selbst bremsen, um nicht in einen Konter zu geraten. Es war ein guter Auftakt.“
"Wir haben zu passiv gespielt"
Münsters neue Nummer eins, Manuel Lenz, erlebte bei seinem Punktspiel-Debüt ein „Spiel auf Augenhöhe zwischen zwei guten Mannschaften.“ Das seine Premiere nicht mit einem Dreier endete, ärgerte den ehemaligen Ahlener ein wenig. „Wir sind früh in Führung gegangen, konnten die gute Ausgangsposition aber nicht nutzen.“
Das lag in den Augen von Angreifer Sercan Güvenisik vor allem daran, dass die Grün-Weißen nach seinem Treffer zum 1:0 zu verhalten agierten. „Wir haben sehr tief gestanden, obwohl wir das nicht wollten. Wir haben zu passiv gespielt“, befand der 30-Jährige.
Wuppertals Schlussmann Sascha Samulewicz gab unumwunden zu, dass die drei Punkte auch gut und gerne nach Westfalen hätten gehen können. „Es war ein richtig guter Prüfstein vor einer super Kulisse. Auch wenn man ehrlich zu geben muss, dass wir in manchen Momenten ein wenig Glück hatten.“
„Ein typisches Spiel für einen ersten Spieltag“, sah Sebastian Zinke, der mit dem quirligen Sercan Güvenisik seine liebe Mühe hatte. „Die 90 Minuten waren Hektik pur. “
"Die Fans waren unser 12. Mann"
Bei Julian Loose stellte sich vor allem die Frage, was los war, als er nach einer Attacke von Tom Moosmayer hinfiel und die Adlerträger vehement einen Platzverweis forderten. „Ich werde umgeschubst und dann bin ich weggegangen“, kommentierte er ohne böse Worte gegen Schiedsrichter.
Ein Wiedersehen mit den alten Kollegen gab es für Jerome Assauer. „Ich habe noch vor sechs Wochen das Preußen-Trikot getragen, deshalb war die Partie natürlich etwas Besonderes für mich. Doch in den 90 Minuten muss man das ausblenden können.“
Der äußerst agile Markus Heppke bedankte sich vor allem beim rot-blauen Anhang. „Die Fans waren unser 12. Mann. Ich hoffe, dass das gegen Münster kein Ausnahmefall war und in den nächsten Partien auch so eine Riesenstimmung herrschen wird.“