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Wuppertaler SV
"Ein Rückschritt in die Steinzeit"

WSV: Vertrag mit Peter Radojewski aufgelöst
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Peter Radojewski und der Wuppertaler SV gehen ab sofort getrennte Wege. Über die Gründe für diesen Schritt sprach RS mit dem 41-jährigen Ex-Profi.

Die Zeit von Peter Radojewski beim Wuppertaler SV ist endgültig abgelaufen, am Montag einigten sich der Klub und der 41-jährige Trainer, der nach der Entlassung von Uwe Fuchs als Coach des Drittligateams einsprang und in der kommenden Saison wieder zur U21 der Bergischen zurückkehren sollte, auf eine Auflösung des ursprünglich noch bis 2011 laufenden Vertrages. Das bestätigte Radojewski im Interview mit RevierSport.

Herr Radojewski, eigentlich sollten Sie in der kommenden Saison wieder die zweite Manschaft des WSV trainieren, nun haben Sie sich mit dem Wuppertaler SV auf eine Auflösung Ihres Vertrags geeinigt. Was waren die Gründe für diesen Schritt?

Da muss ich etwas ausholen. Erst einmal bin ich dem WSV dankbar, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, die ersten Schritte als Trainer zu machen. Ich habe die B-, dann die A-Jugend und schließlich die zweite Mannschaft trainiert und hier viel aufgebaut. Wir haben zusammen eine richtig gute Mannschaft zusammengestellt. Doch zuletzt wurde quasi mit einem Handwisch die Arbeit von fast zwei Jahren kaputtgemacht. Im Prinzip stehen wir mit der zweiten Mannschaft jetzt wieder am Nullpunkt Das ist ein Rückschritt zurück in die Steinzeit. Und mir ist es einfach zu viel, jetzt alles wieder neu auzufbauen. Und bevor ich nicht 100 Prozent geben kann, höre ich lieber auf.

Aber immerhin hat der Verein Ihnen doch angeboten, als Koordinator der kompletten Nachwuchs-Abteilung zu arbeiten.

Es kam der Vorschlag, klar. Aber das wäre ein Fulltime-Job gewesen, für den ich nur ein Minijob-Gehalt bekommen hätte. Da mache ich dem Verein gar keinen Vorwurf, er kann nicht mehr bezahlen, aber die Aufgabe wäre für dieses Gehalt zu mächtig gewesen. Insgesamt muss man dann sehen, dass es dem Verein nicht möglich war, mir eine andere Aufgabe anzubieten, die Bezüge etwas aufzubessern oder vielleicht den Vertrag zu verlängern. Und so sind wir überein gekommen, den Vertrag aufzulösen.

Wie nahe geht Ihnen diese Entwicklung?

Sehr nahe. Ich muss mich bei den Jungs schon fast entschuldigen, dass ich die erste Mannschaft überhaupt übernommen habe. Die Entscheidung war sehr schwer für mich, aber letztlich habe ich gemerkt, dass es so nicht weiter geht.

War vielleicht auch die Entscheidung gegen Sie als Trainer der ersten Mannschaft ausschlaggebend?

Natürlich war die Enttäuschung darüber sehr groß, denn ich habe mir schon Chancen ausgerechnet, nächstes Jahr die Regionalligamannschaft zu trainieren. Allerdings mache ich dem Verein absolut keinen Vorwurf. Von Anfang an wurde mit offenen Karten gespielt, Achim Weber hat mir direkt gesagt, dass man sich auch anderweitig umschaut. Als dann gesagt wurde, dass man auf die günstigere Variante setzt, habe ich mir aber dann doch gute Chancen ausgerechnet.

Zumal das Anforderungsprofil perfekt zu Ihnen zu passen schien.

Das stimmt. Schließlich hat der Klub einen jungen Trainer gesucht, der gut mit jungen Spielern arbeiten kann, der auch mit dem WSV verbunden ist. Und der Wuppertaler SV liegt mir sehr am Herzen. Außerdem hat mir hier jeder eine sehr gute Arbeit mit der ersten Mannschaft bescheinigt, auch wenn ich eingestehen muss, dass die Ergebnisse natürlich im Endeffekt nicht stimmten. Was halten Sie als langjähriger Wuppertaler denn von Michael Dämgen?

Ich kenne ihn nicht, kann daher nicht viel dazu sagen. Ich habe ihn lediglich einmal getroffen und dabei hat er einen sehr sympathischen Eindruck gemacht. Ich wünsche ihm auf jeden Fall superviel Glück und Erfolg.

Hätten Sie sich denn vorstellen können, als Co-Trainer unter Dämgen zu arbeiten?

Das hätte ich mir sogar ganz sicher überlegt. Es wäre auf jeden Fall ein Schritt nach vorne für mich gewesen. Generell hätte ich mir aber viel vorstellen können.

Wie geht es mit Ihnen persönlich weiter, haben Sie vielleicht sogar schon Gespräche mit anderen Vereinen geführt?

Absolut nicht, darum habe ich mich überhaupt nicht gekümmert, ich hatte beim WSV genug zu tun, war immer ehrlich zum Klub. Wenn jetzt aber andere Vereine kommen, werde ich mir das sicher anhören. Wenn nicht, dann werde ich jetzt erst einmal mit meiner Familie in den Urlaub fahren, mich danach weiterbilden, eventuell ein Praktikum bei einem Bundesligisten machen. Natürlich ist es aber mein Ziel, einen Schritt nach vorne zumachen, das heißt einen Klub ab der NRW-Liga zu trainieren.

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