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WSV: Bilanz
Ein hausgemachter Abstieg

WSV: Bilanz einer Katastrophen-Saison
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Es war ein bitterer Abstieg, doch kein unerwarteter: Durch hausgemachte Probleme brachten die Verantwortlichen den Wuppertaler SV selbst auf Regionalliga-Kurs.

Als alles vorbei war, kochten die Emotionen noch einmal hoch. Nach der 0:3-Niederlage gegen Rot-Weiß Erfurt, die den Abstieg aus der 3. Liga endgültig besiegelte, versuchten frustrierte Fans, den Spielerbereich des Stadions am Zoo zu stürmen, konnten davon aber in letzter Sekunde noch abgehalten werden. Ein Ausdruck der letzten, verzweifelten Enttäuschung der Wuppertaler Anhängerschar, die den schleichenden Niedergang ihres Klubs zuvor weitestgehend emotionslos verfolgt hatte. Denn die Kraft, ihrem Unmut Luft zu machen, hatten die wenigen Unentwegten, die trotz allem noch den Weg ins Stadion fanden, schon lange zuvor verloren. Zu trostlos waren die Darbietungen auf dem Rasen über weite Strecken der Saison.

Um die Gründe für den Abstieg aufzuzählen, reicht dabei ein kurzer Blick auf die Tabelle: Die Wuppertaler erzielten die zweitwenigsten Tore der Liga, fuhren auch die zweitwenigsten Siege ein, nur vier Klubs kassierten mehr Gegentreffer, nur Dortmunds Reserve verlor noch häufiger als der WSV, der vor allem im heimischen Stadion häufig ein Bild des Jammers abgab. Nur vier Dreier aus 19 Partien, in denen die Bergischen gerade einmal 20 Tore erzielten, bedeuteten am Ende, kombiniert mit 36 Gegentreffern (Mitabsteiger Holstein Kiel musste zuhause nur genau halb so viele Gegentore hinnehmen), den Abstieg.

Die Probleme waren dabei zu allergrößten Teilen hausgemacht. Los ging es bereits vor der Saison. Erst kurzfristig, als Leistungsträger wie Tim Jerat, Michael Lejan, Marcel Reichwein und Nils Fischer längst das Weite gesucht hatten, entschlossen sich Friedhelm Runge und Co., noch einmal in der 3. Liga an den Start zu gehen, in kürzester Zeit sollten Trainer Uwe Fuchs und Manager Markus Bayertz einen wettbewerbsfähigen Kader zusammenschustern - ein Unterfangen, das ohne Wenn und Aber scheiterte. Denn der Markt war weitestgehend leergefegt, übrig blieb, wer sonst nirgends untergekommen war. Folge: Vor allem im Mittelfeld und im Angriff, wo auch im Winter fahrlässigerweise nicht entscheidend nachgebessert wurde, fehlten bis zum Saisonende die Alternativen, lediglich die Defensive, die durch Nachkauf von Stefan Lorenz stabilisiert werden konnte, genügte über weite Strecken Drittligaansprüchen.

Die gravierendsten Mängel lagen dabei in der Spieleröffnung und im Umschalten von Defensive auf Offensive. Was fehlte, waren, neben der fußballerischen Qualität, Kreativität, Zug zum Tor, schnelle Außenspieler und damit auch die Torgefährlickeit über die Flügel. Sven Lintjens und Victor Hugo Lorenzón, die Abhilfe hätten schaffen können, fielen über die gesamte Saison (Lintjens), beziehungsweise weite Strecken (Lorenzón) aus, andere konnten nicht in die Bresche springen: Nermin Celikovic fehlt dafür die Explosivität, Björn Weikl fällt eher in die Kategorie „ehrlicher Arbeiter“, als in die „Impulsgeber“, Kapitän Karsten Fischer war lange Zeit mit der Leader-Rolle überfordert, Ken Asaeda zu unbeständig in seinen Leistungen.

Fußballerisch gelang so nur selten etwas, wenn etwas ging, dann mit purem Willen, langen Bällen und Hau-Ruck-Fußball - für die 3. Liga war das zu wenig.

Wie es nun weitergeht, steht in den Sternen. Noch ließ sich kein Klubverantwortlicher entlocken, in welcher Liga es künftig weitergeht, obwohl die Lizenz für die Regionalliga mittlerweile erteilt wurde, ein Trainer steht nicht fest (Peter Vollmann, Peter Radojewski oder der unbekannte dritte Mann?), nahezu der gesamte Kader verlässt den Verein (nur mit Sascha Samulewicz wurde eine weitere Zusammenarbeit vereinbart), über Zugänge kann nur spekuliert werden. Die Ausgangslage also ähnelt der vor der letzten Spielzeit nicht unwesentlich...

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