Bei Jahn Hiesfeld stand für die Düsseldorfer Spiel eins nach dem Chaos der vergangenen Tage an. Sportlich gab es bisher wenig zu meckern bei den Oberbilkern - dennoch setzte Vereinsboss Heinz Schneider nach der 1:2-Pleite gegen den VfB Speldorf aufgrund von internen Differenzen erst den Sportlichen Leiter Bernd Meinhardt und dann Trainer Dennis Brinkmann an die Luft.
Ein Bruch an der Feuerbachstraße, den Interimstrainer Joe Knochen, der bisher die A-Jugend betreute, jetzt kitten soll. Der 63-Jährige erklärte nach dem Spiel gegen Hiesfeld: „Im Grunde genommen habe ich nur einmal Montag mit der Mannschaft trainiert. Wobei das vor allem aus vielen, vielen Einzelgesprächen bestand. Ich habe versucht, die Jungs mit ins Boot zu nehmen, weil die Enttäuschung in der Mannschaft sehr groß war, da sie mit dem alten Trainer hätten weitermachen wollen.“ Knochens Gespräche scheinen gefruchtet zu haben.
Passioniertes Kampfspiel mit drei Traumtoren
Sichtbar heiß auf das Spiel, schwor sich die TuRU-Mannschaft vor dem Anpfiff nochmal gemeinsam mit dem Interimstrainer auf die Partie ein. Diese Leidenschaft setzte sich auf beiden Seiten auch in der Anfangsphase fort - beide Teams gingen extrem früh drauf und schenkten sich gegenseitig kaum Räume.
Nach 21 Minuten wurde Düsseldorf dann durch Gino Mastrolonardo geschockt, der einen filigranen Schlenzer zur 1:0-Führung für die Gastgeber in die linke obere Ecke des Kastens von Björn Nowicki setzte. In der Folge steckte TuRU Düsseldorf aber nicht auf, sondern kämpfte sich zurück in die Partie. Ein Zeichen der Mannschaft, die energisch und aufopfernd fightete. Im Anschluss konnte Jacob Yusuf Ballah Mastrolonardos Kunstschuss mit einem Traumtor von der rechten Außenlinie noch übertreffen - 1:1 (41.). „Nach dem Ausgleich haben wir das Spiel dominiert“, konstatierte Knochen. Mit dem Halbzeitpfiff besorgte allerdings Kevin Menke nach kollektivem Chaos in der TuRU-Abwehr per Kopf die 2:1-Pausenführung.
Die Oberbilker ließen sich jedoch nicht beirren und schließlich gelang es TuRU-Kapitän Saban Ferati mit dem nächsten Distanztreffer aus etwa 25 Metern (51.) den Gleich- und somit den Endstand herzustellen. Der Düsseldorfer Interimstrainer zeigte sich angetan: „In der zweiten Halbzeit haben wir sehr geordnet und diszipliniert gespielt. Hiesfeld hatte nur noch Standards.“
Mir macht’s wirklich Spaß, ich würde das auch gerne noch eine Zeit lang weitermachen, denn die Mannschaft ist wirklich top und hat sich charakterlich super verhalten
Joe Knochen (Interimstrainer)
Was Knochens Zukunft als Interimstrainer angeht, steht noch nichts fest. „Ich kenne Heinz Schneider jetzt seit 30 Jahren, wenn er sagt, ich soll das weitermachen, dann mache ich das, wenn nicht, dann nicht. Aber mir macht’s wirklich Spaß, ich würde das auch gerne noch eine Zeit lang weitermachen, denn die Mannschaft ist wirklich top und hat sich charakterlich super verhalten.“