Kurz vor Weihnachten beendete der MSV Duisburg eine starke Regionalliga-West-Hinrunde mit einer 3:4-Niederlage gegen den FC Gütersloh.
Die Duisburger fühlten sich leicht verpfiffen und ließen ihrem Unmut auch freien Lauf. Allen voran Trainer Dietmar Hirsch.
Während der 90 Minuten hielt es Hirsch wie so oft nicht auf seinem Stuhl. Schon im ersten Durchgang sah der 52-Jährige seine vierte Gelbe Karte in dieser Saison. Verwarnungen bleiben zwar ohne Konsequenz. Nach Abpfiff aber rannte Hirsch sofort auf die Referees zu und äußerte seinen Unmut. Die Folge: glatt Rot und damit eine Sperre! Mit lauten "Schieber"-Rufen und Regenschirmen musste Referee Florian Visse in die Katakomben begleitet werden.
Hirschs Kontaktversuch danach blieb ohne Erfolg, die Schiedsrichter ließen den wütenden Trainer nicht in ihr Zimmer und verwiesen den MSV-Coach der Kabine. "Die hatten gerade eine Besprechung. Ich denke, wenn man sich als Trainer und Spieler danach die Hand gibt und die erste Emotionalität ist so ein bisschen runter gegangen, dann kann man vielleicht auch mal den Trainer reinlassen. Aber es ist, wie es ist", meinte Hirsch.
Die Strafe folgte: Die Rote Karte bedeutet nicht, wie zunächst angenommen, eine Ein-Spiel-Sperre. Das Sportgericht verbannte den Duisburger Erfolgstrainer für zwei Begegnungen. Sowohl beim Pflichtspiel-Auftakt 2025 in Hagen bei Türkspor Dortmund als auch beim fünf Tage später großen Ereignis vor 27.000 Fans gegen Rot-Weiß Oberhausen wird Hirsch das Geschehen von der Tribüne aus verfolgen.
Für das Spiel gegen RWO gibt es jedoch noch eine kleine Chance. Denn der MSV legte Einspruch gegen das Urteil ein. "Das ist ein schwebendes Verfahren. Deshalb kann ich dazu auch nichts sagen. Ich denke schon, dass es da in der nächsten Woche eine Entscheidung geben wird", erklärt Hirsch.
Gegen Türkspor darf der Fußballlehrer jedenfalls 30 Minuten vor und nach dem Spiel keinen Kontakt zur Mannschaft aufnehmen. Hirsch: "Die Besprechung für das Spiel findet ja weit vorher als 30 Minuten vor dem Anpfiff statt. Danach übernimmt mein Trainerteam. Aufstellung und Taktik stehen bis dahin. Ich kann Marvin Höner und allen anderen blind vertrauen. Manchmal kann man seine Emotionen nur schwer bis gar nicht steuern. Aber so etwas brauche ich nicht mehr. Das war das erste und hoffentlich auch letzte Mal."
Bleibt abzuwarten, ob Hirsch dann am Freitagabend (31. Januar, 19.30 Uhr) beim RWO-Knaller wieder auf der Bank sitzen darf.