Am 11. Spieltag erwischte es die bis dato ungeschlagenen Siegerländer und damit endete auch die beeindruckende Serie von Kaan-Coach Thorsten Nehrbauer von zehn Spielen ohne Niederlage. Der Ex-Profi kassierte mit seinem Team eine 0:3-Pleite beim SC Hassel und rutschte auf den achten Tabellenplatz ab.
"Wir waren von Anfang an nicht so gut wie in den Wochen zuvor. Leider hatte sich dies im Vorfeld bereits angedeutet", sagte Nehrbauer im Nachgang der Partie. Seine Mannschaft hatte der starken Hasseler Offensive diesmal wenig entgegenzusetzen. "Wenn du Leute wie Kevin Rudolph oder Dawid Ginczek in deinen Reihen hast, ist es für den Gegner immer schwer zu verteidigen. Wir haben trotzdem zu viele Fehler gemacht. Wenn aus einem Einwurf für uns ein Gegentor fällt, ist das einfach zu schlecht", übte Nehrbauer scharfe Kritik an seiner sonst soliden Hintermannschaft.
Der "Hallo-Wach-Effekt", den der Linienchef seiner Mannschaft nach dem Gegentreffer attestierte, verpuffte spätestens mit der roten Karte gegen Kaan-Stürmer Daniel Waldrich. "Diese Karte geht so in Ordnung, die hat er sich selbst vorgelegt." Nach einem Wortgefecht mit Schiedsrichter Florian Visse blieb dem Referee nach 35 Minuten keine andere Wahl als Waldrich des Feldes zu verweisen. Die Riesenchance zum Ausgleich bot sich dennoch, als Visse nach einem Foul gegen Kaan auf den Punkt zeigte. Den Ball setzte Dawid Krieger dann jedoch an die Latte. In der Folge dominierte Hassel die Partie und nutze die Überzahl zu zwei weiteren Treffern aus.
"Leider muss man sagen, dass uns diesmal individuelle Fehler den Sieg gekostet haben. Das war ein richtiger Pleiten, Pech und Pannen-Tag für uns", sagte Nehrbauer und fügte an: "Das war wie ein Spiegelbild der Begegnung von Bayer Leverkusen gegen die TSG Hoffenheim, als die Werkself auch nach der Karte nicht mehr zurückkommen konnte."
Für das nächste Heimspiel gegen die SpVgg Erkenschwick erwartet der Ex-Profi nun eine Reaktion seiner Mannschaft: "Natürlich bin ich nicht zufrieden. Wir haben etwas wieder gut zumachen." Im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf gibt sich Nehrbauer deshalb kämpferisch: "Die Oberliga ist sehr ausgeglichen und keine Mannschaft marschiert vorne weg. Wer mich kennt, weiß dass ich immer ehrgeizig bin. Wir haben einige Punkte unnötig liegen lassen trotz der Serie. Mit Platz 8 bin ich jedenfalls nicht zufrieden."
Auf das Saisonziel des Aufsteigers angesprochen gibt sich der Coach dagegen kleinlauter: "Wir schätzen uns ganz realistisch ein. Die schwierige Zeit in der Liga kommt erst noch, gerade die harten Winter in Siegen mit den vielen Spielausfällen. Die Punkte die wir jetzt haben sind uns sicher. Wenn meine Spieler sich von Spiel zu Spiel weiterentwickeln kann man über den Tabellenrang gerne noch einmal reden."