Aufstieg in die Regionalliga West und Platz sechs als Neuling: Thorsten Nehrbauer hatte in den vergangenen zwei Jahren viel Erfolg als Trainer des 1. FC Kaan-Marienborn. Und trotzdem: Nach dem Rückzug der Siegerländer in die Kreisliga C ist der 45-jährige A-Lizenzinhaber aktuell ohne Arbeitgeber.
"Ich bilde mich weiter und versuche meinen Horizont zu erweitern. In der vergangenen Woche saß ich auf dem Tivoli auf der Tribüne und habe den spektakulären Start zwischen Aachen und Wuppertal verfolgt. Am Freitag schaue ich mir dann mal Oberhausen gegen Velbert an", erzählt er von seinem Ist-Zustand.
Nehrbauer verrät gegenüber RevierSport auch: "Ich hoffe, dass Rot-Weiss Essen am Freitag zum Drittliga-Start in Halle gewinnt. Denn aktuell befinde ich mich auch mit Christoph Dabrowski in Gesprächen bezüglich einer Hospitation bei RWE. Ich würde "Dabro" gerne mal eine Woche lange über die Schultern schauen. In der Vorbereitung wäre das unglücklich gewesen. Vielleicht klappt es dann in den nächsten Wochen. Das würde mich freuen."
Bleibt die Frage: Warum so ein zuletzt erfolgreicher Trainer überhaupt aktuell auf dem Markt ist? Nach RevierSport-Informationen waren nämlich einige Vereine - wie zum Beispiel Rot Weiss Ahlen - heiß auf die Dienste des ehemaligen Kaan-Erfolgstrainers.
Nehrbauer antwortet: "Es gab schon zwei, drei konkrete Angebote aus der Regionalliga, aber es war nicht das Richtige dabei. Ich nehme nicht alles mit und an. Es muss schon passen. Ich muss das Gefühl haben, dass das richtig ist, was ich mache. Ich gedulde mich gerne ein wenig."
Gut möglich, dass Nehrbauer auch mal etwas "verrücktes im Ausland" machen wird. "Ich habe in meinem privaten Umfeld auch so weit alles geregelt, dass ich das machen könnte. Meine Frau und mein 15-jähriger Sohn sind in meine Pläne eingebunden", verrät Nehrbauer, der im Juni mit der Familie in der Türkei weilte.
Und was erwartet in dieser Saison in der Regionalliga West? Nehrbauer: "Auf jeden Fall ein Hauen und Stechen um Platz eins. Da habe ich vier, fünf Mannschaften auf dem Zettel. Dann wird es ein sehr breites Mittelfeld geben, in dem keine Mannschaft am Ende zu den letzten drei Teams gehören will. Es wird - oben wie unten - eine sehr spannende Saison."