Als der FC Schalke 04 vor zwei Wochen die Verpflichtung von Maurice Deville für seine Regionalligamannschaft bekanntgegeben hat, war das eine große Überraschung.
Die wenigsten Fans und Experten dürften den 32-jährigen Routinier, der seit dem Sommer vereinslos war und zuvor zwei Jahre in Luxemburg beim FC Swift Hesperingen gekickt hatte, auf dem Zettel gehabt haben. Beim 0:0 gegen den 1. FC Bocholt absolvierte er sein erstes Heimspiel für seinen neuen Klub.
Nach dem Abpfiff haben wir uns mit ihm über seine ersten Eindrücker auf Schalke, die Aussichten für die U23 und seine lange Zeit ohne Spielpraxis unterhalten. "Wir haben eine gute Energie als Mannschaft gezeigt und gezeigt, dass wir siegen wollen", sagte der frühere Zweitligaspieler des 1. FC Kaiserslautern. Aber man habe schon noch gemerkt, dass drei neue Spieler in der Startelf standen. Wenn die Mannschaft nun noch mehr Torgefahr entwickle, werde man auch die nötigen Punkte gegen den Abstieg noch sammeln können.
Seit dem Sommer war er vereinslos. Auch für ihn, der neben dem FCK auch bei Waldhof Mannheim, dem SV Sandhausen und dem 1. FC Saarbrücken unter Vertrag stand, keine leichte Situation. "Ich habe mich bei einer Oberligamannschaft in der Nähe meines Wohnortes in Saarbrücken fit gehalten. Dort hatte ich dreimal in der Woche auch am Mannschaftstraining teilgenommen. Das hat mir gutgetan, weil es eine harte Zeit war", gab er zu. "Ich musste sehr diszipliniert sein. Sich sechs Monate alleine fit zu halten, ist auch mental sehr schwer. Aber ich habe das gut hinbekommen." Nach 75 Minuten war der Tank am Samstag dann leer. Aber das werde von Spiel zu Spiel besser, meinte die Offensivkraft.
Und was hat den Ausschlag gegeben für seinen Winter-Wechsel zum S04? "Der Verein Schalke 04 ist ein Riesenverein. Für so einen Verein spielt jeder Spieler mal gern. Ich auf jeden Fall", sagte der langjährige Nationalspieler Luxemburgs. "Ich lege auf so etwas viel Wert und versuche mit dem Verein, in dem ich spiele, zu identifizieren. Ich will nicht einfach irgendwo hingehen, um da zu sein."
In Kaiserslautern hat er vor 20.000 und mehr Zuschauern gespielt. Große Kulissen ist er also gewohnt. Aber sein erstes Schalke-Erlebnis hat ihn geflasht. "Ich war beim letzten Heimspiel der Profis im Stadion. Das war einfach Wahnsinn, wie die Fans die Mannschaft pushen bei Schalke", schwärmte Deville. "Ich hatte Gänsehaut in dem Moment, als vor dem Spiel beim Steigerlied das Licht ausging. Das ist schon etwas Besonderes. Das sollte auch jeden von den jungen Spielern motivieren - und auch mich - so Gas zu geben, dass du das mal erlebst."
Sein Vertrag läuft zunächst bis zum Sommer. Sollte er mit der U23 die Klasse halten, ist eine Verlängerung sicher nicht ausgeschlossen.