Wattenscheid patzt, die Konkurrenz freut sich. Nach einem tristen 0:0-Unentschieden im Heidelwaldstadion konnten sich nur die Gastgeber aus Gütersloh über einen gewonnen Punkt im Abstiegskampf freuen. Für die Grün-Blau-Weißen war allerdings noch deutlich mehr drin.
09-Coach André Pawlak versuchte die triste Vorstellung beider Teams vor 824 Zuschauern zu relativieren:„Letztendlich ist das Ergebnis kein Drama für uns, da heute nichts entschieden wurde. Fakt ist aber auch, dass wir keine gute Leistung gezeigt haben.“
Der Linienchef hatte seine Rotationsmaschine für das Gütersloh-Spiel erneut angeworfen. Diesmal bekam Seraffin „Sherry“ Sarisoy seine Chance von Beginn an. Wieder im Kader stand der zuletzt degradierte Marvin Rathmann, der allerdings auf der Bank Platz nehmen musste und im Gegensatz zu Nico Buckmaier, der gegen Rhynern noch als „Joker“ erfolgreich war, nicht berücksichtigt wurde.
Die erste Hälfte der Partie erinnerte dagegen in weiten Strecken an das Rhynern-Spiel der Wattenscheider: Die abstiegsbedrohten Gütersloher um Trainer Holger Wortmann standen von Beginn an tief und versuchten über ihre körperliche Überlegenheit gefährliche Konter zu setzen. Hätte Manuel Eckel mit seinen zwei guten Gelegenheiten (16., 41.), die Lukas Fronczyk im 09-Tor nur mit Mühe vereiteln konnte getroffen – es hätte faustdick für die Lohrheidekicker kommen können.
Wortmanns Defensive solide – 09-Offensive schwach
Während Wortmann mit dem Stellungsspiel seiner Defensivkräfte „weitestgehend zufrieden“ war und sich mit dem Unentschieden „anfreunden“ konnte, monierte Pawlak in erster Linie die unzureichende Laufbereitschaft seiner Schützlinge: „Wir haben die Chancen, die da waren nicht konsequent ausgespielt. Die Anspiele nach vorne kamen auch nicht immer an.“
In der zweiten Hälfte hatten die Grün-Weißen dann anscheinend Blut geleckt und verstärkten den Druck auf die SGW. Stefan Parensen (53.) und Benjamin Kolodzig (55.) nutzen allerdings beste Gelegenheiten nicht. Die letzte Chance auf Seiten der Wattenscheider vergab „Sherry“ Sarisoy, der sein Freistoßgeschoss nur an die Oberkante der Latte lenkte (80.) – mehr sollte in diesem schwachen Spiel nicht herausspringen.
„Es hilft ja nichts. Wir brauchen auch nicht auf die anderen zu schauen“, zog Pawlak letztendlich sein Fazit. „Auch nächste Woche kann sich wieder alles ändern.“
Catering im Gästebereich mit großen Problemen
Heftige Beschwerden gab es am Rande der Partie über den Cateringservice im Gästebereich. Aufgrund eines Krankheitsfalles wurden den mitgereisten Wattenscheider Fans zu Beginn weder Bratwurst noch kalte Getränke serviert. Auch mit den sanitären Anlagen gab es in Gütersloh offensichtlich Probleme: Die Damentoilette blieb während der neunzig Minuten fest verschlossen.
Erst in der Halbzeit und unter tatkräftiger Mithilfe von Team-Manager Marco Ostermann besserten sich die Zustände bei frühlinghaften Temperaturen: „Die Verantwortlichen haben den 09-Fans vierzig Bratwürste spendiert“, erklärte Ostermann, der selbst mit anpacken musste: „Getränke aus dem Heimbereich haben wir gerade durch den Zaun gereicht.“