Es war ein Wechselbad der Gefühle. Beim Duell zweier Tradionsvereine in der Oberliga Westfalen leisteten sich beide Teams einen regelrechten Abnutzungskampf mit drei Toren auf jeder Seiten. Dem besonnenen Schiedsrichter Philip Holzenkämpfer war es zu verdanken, dass die Partie trotz zahlreicher Nickligkeiten und einiger Unterbrechungen zumindest bis zum Schlusspfiff ohne Platzverweise auskam - danach sah Marvin Rathmann allerdings noch die Ampelkarte wegen Reklamierens.
Neben dem Rasen fand die Begegnung allerdings eine unschöne Zugabe. Nach vorausgegangener Provokation einiger Ahlener Spieler beim Torjubel fühlten sich ein paar Wattenscheider Zuschauer offenbar genötigt, Pyrotechnik zu zünden und unterbrachen damit die Partie bereits nach fünf Minuten. Auch in der Halbzeit kam es zu weiteren Konfrontationen, Ordner mussten die beiden Fanlager schließlich trennen, bis sich die Lage gegen Ende endlich wieder beruhigte.
Auch Ahlens Coach Marco Antwerpen ließ sich von dem emotionsgeladenen Spiel anstecken. Nach einer kurzen Unterredung, schickte Referee Holzenkämpfer den Trainer eigentlich auf die Tribüne. Die Mundwinkel des Linienchefs zogen sich allerdings eng zusammen, als er auf den Zwischenfall in Halbzeit eins angesprochen wurde: "Ich habe doch die ganze Zeit auf beziehungsweise neben der Bank gestanden. Das ist mir unverständlich", kommentierte Antwerpen und wollte auf den eigentlichen Vorfall gar nicht weiter eingehen.
Antwerpen nicht unzufrieden. Pawlak "angenervt"
Grund zur Freude gab es für den Trainer und seine Spieler aber trotzdem. "Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt gegen einen offensiv so stark besetzten Gegner wie Wattenscheid gespielt haben", bemerkte Antwerpen. "Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben meine Spieler diese Aufgabe aber super gelöst und nur mit Pech den Sieg noch hergeschenkt. Das Endergebnis geht daher völlig in Ordnung."
Sein Gegenüber André Pawlak bewertete das Spiel wenig überraschend etwas anders: "Ich kann nicht zufrieden sein. Letztendlich ist ein Unentschieden in unserer Situation zu wenig", verlieh Wattenscheids Coach seiner Enttäuschung nach Ende der intensiven Partie Ausdruck. Seine Mannschaft rettete zwar die knappe 2:1-Führung in die Pause, letztendlich aber nicht über die Zeit, da Ahlen "durch seine unglaubliche Standardsituationsqualität jederzeit gefährlich war." Diese Tatsache ärgerte Pawlak auch mehr denn je: "Wir hatten das im Vorfeld besprochen und ich habe noch gewarnt. Das nervt mich natürlich schon, denn wir haben nicht gut verteidigt."
Während Ahlen damit weiterhin eine starke Saison spielt, steht Wattenscheid weiterhin unter Siegesdruck. Am Ostermontag geht es nach Rhynern. Pawlak: "Da werden wir wieder voll angreifen. Und ich denke, dann klappt das auch." Hier noch einmal der Ticker der Partie zum Nachlesen: reviersport.de/live/rs-spiel-x2319.html?1364496512