Die Fußball-Clubs in Nordrhein-Westfalen sollen weiterhin nicht für die aufwendigen Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen zur Kasse gebeten werden. „Polizeieinsätze dürfen kein Preisschild haben“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).
„Für Sicherheit und Ordnung zu sorgen, ist ein Versprechen des Staates an seine Bürger.“ Die oppositionelle SPD forderte Reul auf, gemeinsam mit den Innenministern der anderen Länder eine einheitliche Lösung zu finden.
Das Bundesverfassungsgericht hatte entschieden, dass die Länder Kosten für zusätzlichen Polizeiaufwand bei Hochrisikospielen an die Deutsche Fußball Liga (DFL) weitergeben dürfen.
FDP fordert Kostenbeitrag der Vereine
Profi-Fußball sei ein „Milliardengeschäft“, sagte die innenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Christina Kampmann. Allein in NRW kosteten Polizeieinsätze rund um Fußballspiele jährlich mehr als 20 Millionen Euro. Eine bundesweit einheitliche Fondslösung im Einvernehmen mit der DFL sei der sinnvollste Weg, um mit diesen Kosten umzugehen, sagte Kampmann.
Die FDP im NRW-Landtag bezeichnete es als angemessen, Fußballvereine an den entstehenden Sicherheitskosten bei Hochrisikospielen zu beteiligen. Wichtig sei jedoch, dass kleinere Vereine nicht durch unverhältnismäßige Kosten in ihrer Wettbewerbsfähigkeit eingeschränkt werden, sagte der sportpolitische Sprecher Christof Rasche.
Reul: Vereine müssen mehr in Sicherheit investieren
Auch Innenminister Reul will die Profifußball-Clubs nicht ganz aus der Verantwortung lassen. „Gut verdienende Vereine und Stadionbetreiber müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und mehr Geld in die Sicherheit ihrer Stadien stecken“, forderte er. Die Clubs müssten in den Stadien für einen friedlichen Verlauf sorgen, die Polizei tue das außerhalb der Stadien. „Wir wollen gemeinsam mit ihnen für Sicherheit sorgen, anstatt am Ende Rechnungen zu schreiben“, betonte Reul.