Die Schlammschlacht im Vorstand des KFC Uerdingen ist um ein weiteres Kapitel reicher.
Am Montag vermeldete der Klub, dass das Finanzamt Krefeld einen Insolvenzantrag gestellt hat. In dem Zuge äußerte sich Vorstandsmitglied Dirk Röthig und machte den Vorsitzenden Thomas Platzer und sein Team für die desolate finanzielle Situation des Regionalligisten verantwortlich. Schon seit Wochen tobt innerhalb des Gremiums ein Streit zwischen Röthig und Peter Kahstein auf der einen sowie Platzer und dessen Berater Mehmet Eser auf der anderen Seiten.
Insofern kommt es nicht überraschend, dass Platzer sich tags darauf zu Wort meldete - mit heftigen Schuldzuweisungen gegen Röthig und Kahstein. Zudem teilt der Vorsitzende gegen den Verwaltungsrat aus.
"Ich bin mit der Vorgehensweise der beiden restlichen Vorstandsmitglieder und des Verwaltungsrates in keinster Weise einverstanden und werde alles dafür tun, die mögliche Insolvenz zu verhindern", heißt es in der auf der Vereins-Website veröffentlichten Stellungnahme.
Platzer habe seit Anfang November versucht, den Vorstand zu erweitern, um handlungsfähig zu werden, Verträge zu unterschreiben und finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Doch der Verwaltungsrat habe bis zuletzt eine Einigung unter "fadenscheinigen Begründungen und Vertröstungen" herausgezögert.
Laut Platzer sei der Insolvenzantrag bereits am Freitag gestellt worden. Der Verwaltungsratsvorsitzende Nils Gehlings habe ihn aber erst am Montagmittag informiert und sei seither nicht mehr erreichbar für Platzer.
Der 56-Jährige weiter: "Mir liegen Beweise vor, dass das Vorstandsmitglied Peter Kahstein seit mindestens dem 10.12.2024 über die Androhung eines Insolvenzantrages des Finanzamtes informiert war, mich davon aber nicht in Kenntnis gesetzt hat. Auch die mehrfach angeforderten Unterlagen über die bestehenden Forderungen, sowie sämtliche benötigte Kontoauszüge wurden von den Herren Peter Kahstein und Dirk Röthig nicht zur Verfügung gestellt, so dass wir nicht in der Lage waren, Kontakt aufzunehmen, um die Situation aufzulösen." Inzwischen befindet sich Platzer in Krefeld, um Gespräche zu führen.
Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten.