Gute Ergebnisse, klasse Atmosphäre der Fans und demnach auch gute Laune. Ungefähr so ließ sich die Gemütslage im Lager von Rot-Weiss Essen nach dem 3:1-Auswärtssieg beim SV Wehen Wiesbaden zusammenfassen. Aus den letzten vier Partien gab es zehn Zähler zu feiern. Besonders schön war die Wiesbaden-Reise für RWE jedoch, weil gerade ein Akteur wieder ganz stark aufspielte.
Ahmet Arslan erntete in der jüngsten Vergangenheit von einigen Fans, Medien und auch von seinem Coach Uwe Koschinat Kritik. Nach dem Unterhaching-Spiel kritisierte Koschinat den Führungsspieler für sein Foul, welches im Anschluss zum Rückstand führte.
Oftmals wurde zuletzt auch von dem hohen Aufwand gesprochen, den Arslan betreibt, wobei jedoch zu wenig Ertrag herumkam. In Wiesbaden ließ er gerade dieses Argument völlig verstummen. In der 49. Minute hämmerte Arslan den Ball ansatzlos unter die Latte, erzielte damit den zwischenzeitlichen Ausgleich und leitete die Wende in der Partie ein. Am 2:1 war er ebenfalls direkt beteiligt, nachdem er mit seiner Hereingabe den Kopf von Tobias Kraulich gefunden hatte. "Das war der Amo (Ahmet Arslan, Anm. d. Red.), den wir alle kennen und wollen", so Kraulich.
Weder Amo, noch sonst irgendeiner spiet alleine. Klar, ist es immer am einfachsten, sich einen Führungsspieler herauszupicken, doch es gibt kaum einen Offensivspieler, der so marschiert wie er.
Klaus Gjasula
Der Innenverteidiger stellte sich schützend vor seinen Mitspieler: "Er und Lucas Brumme wurden oftmals für ihre Flanken kritisiert, doch in letzter Zeit kamen dadurch immer wieder Tore zustande. Von daher kann man nur den Hut ziehen vor beiden."
Weiter sagte Kraulich noch: "Amo nimmt sich vielleicht zu viel Druck auf die Schultern. Er ist ein Spieler, der Spiele entscheiden kann und genau das will er unbedingt auf den Platz bringen. Heute hat er ein Tor und eine Vorlage gemacht - was will man dagegen sagen. Damit hat er seine Kritiker stummgeschaltet. Wir wissen, was wir von ihm haben."
Warme Worte seines Teamkollegen. Die Kritik, die auf Arslan in letzter Zeit einprasselte, ging oftmals darauf hinaus, dass er als Führungsspieler vorneweg gehen muss und stets starke Leistungen auf den Rasen bringen muss.
Klaus Gjasula, ebenfalls eine wichtige neue Stütze im Kreise von Rot-Weiss Essen kennt solche Situationen. "Kritik ist normal in unserem Geschäft, doch sie sollte in Maßen geäußert werden. Weder Amo, noch sonst irgendeiner spielt alleine. Klar, ist es immer am einfachsten, sich einen Führungsspieler herauszupicken, doch es gibt kaum einen Offensivspieler, der so marschiert wie er. Er bemüht sich, gibt alles und das ist das Wichtigste. Umso schöner, dass er all seine Qualitäten gegen Wiesbaden auf den Platz bringen konnte", so Gjasula.
Die Partie in Wiesbaden war auf alle Fälle ein Fingerzeig, in welche Richtung es mit den Leistungen von Ahmet Arslan gehen soll und wird - nur nach oben. In Top-Form kann er RWE definitiv weiterhelfen und genau diese braucht Essen im nächsten Spiel gegen den FC Ingolstadt (Samstag, 22. Februar, 14 Uhr, RevierSport-Liveticker).