Das ist Kaya jedoch egal. Mit einem feinen Schlenzer schießt er den Ball zum Anschlusstreffer ins Netz. Der VfB ist völlig perplex und verärgert. „Der Schiedsrichter hat mich gefragt, ob ich warten will, bis die Mauer gestellt ist. Ich habe nein gesagt und geschossen“, schildert der frühere Oberhausener seinen Schlaudraff-Treffer. Dank zweier Treffer des Ex-Profis konnten die Gäste zumindest noch einen Zähler mit nach Hause nehmen.
Die Partie hatte es in sich - auch noch nach dem Schlusspfiff. Schiedsrichter Nils Neuhaus musste sich wie Velberts Sebastian Janas von den Heimfans einige Nettigkeiten anhören. Bei der Pressekonferenz nach der Partie war Frank Schulz dann kurz davor, den Raum zu verlassen. „Ich habe mich nicht als Gast gefühlt und wurde beleidigt“, erklärt der SSVg-Coach.
Schulz und sein Gegenüber Oliver Röder waren sich in Hinblick auf die Analyse des Spiels nicht einig. Beide haben ihr Team als das bessere gesehen. „Wir hätten speziell vor der Pause unsere Chancen einfach nutzen müssen. Ich muss der Mannschaft aber trotzdem ein Riesenkompliment machen, dass sie zumindest noch einen verdienten Punkt geholt hat“, resümierte Schulz. Röder hingegen sprach davon, dass „wir den Gegner über weite Strecken klar dominiert haben“.
Speldorf bereitete dem Favoriten mit seinen wuseligen und quierligen Spielern - allen voran Bora Karadag - große Probleme. Das Spiel der Velberter wurde lange Zeit von Lethargie bestimmt. Kurz vor der Halbzeit schnibbelte der gute Tanju Acikgöz dann den Ball von der Strafraumkante zur Heimführung ins kurze Ecke (44.). Nach dem Seitenwechsel drängte die Röder-Elf auf das zweite Tor, das dann auch direkt fiel. Niklas Schweer legte Salih Altin im Strafraum. Der Gefoulte verwandelte den fälligen Elfmeter (54.).
Die Auswärtself war zunächst merklich geschockt, kam dann aber durch Kayas ersten Geniestreich noch einmal heran. Und spätestens nach der Gelb-Roten Karte für Antonio Munoz-Bonilla (80.) wurde es richtig spannend - und hitzig. Doch dann war da ja noch Markus „Schlaudraff“ Kaya...