Und der Mittelfeldspieler knallt den Ball zum 1:0 (0:0)-Siegtreffer für die Duisburger unter die Latte. Die Zebras jubeln, die Gastgeber toben.
Grund war ein (vermeintliches) Foul an VfB-Kapitän Muhamed Attris, das dem Konter vorausging. Der MSV II spielte den Ball zudem nicht ins Aus. „Die Art und Weise gehört sich nicht. Ich würde mich als verantwortlicher Trainer dafür schämen“, fand Heimcoach Günter Abel deutliche Worte. Abels Gegenüber Djuradj Vasic war sich keiner Schuld bewusst: „Ich habe mich die ganze Zeit auf den Ball konzentriert und den Spieler gar nicht gesehen. Mir ist es aber zu billig, den Gegner für die eigene schlechte Staffelung verantwortlich zu machen.“
Die Schlussszene bildete den Schlussakkord einer packenden zweiten Halbzeit des Derbys. Dabei hatte es nach so viel Spannung und Brisanz in der ersten Hälfte gar nicht ausgesehen. Der VfB stand dicht gestaffelt und kompakt. Im Gegensatz zu den Schermbeckern in der Vorwoche ließen die leidenschaftlichen Gastgeber dem Duisburger Nachwuchs kaum Raum für ihr Kombinationsspiel. Durch geschicktes Verschieben und Doppeln waren die spielerischen Highlights im MSV-Spiel rar. In der Offensive versuchte es die Abel-Elf allerdings zu häufig mit langen und vor allem hohen Verlegenheitsbällen auf El Houcine Bougjdi – für die MSV-Hühnen um den starken Dustin Bomheuer ein gefundenes Fressen. Zwar hatten die Gäste mehr Ballbesitz, doch Homberg die besseren Chancen, die aber ungenutzt blieben.
Besonders in der zweiten Hälfte kamen die 300 Zuschauer dann jedoch allerhand Spektakel geboten. Die Hausherren steigerten sich spielerisch, wenngleich sie technisch mit den Gästen nicht mithalten konnten. Mit viel Leidenschaft kamen die Homberger zu einer Reihe guter Gelegenheiten. Die beste versiebte Nedzad Dragovic, der damit quasi einen Elfmeter verschoss. Da auch die Vasic-Truppe mutiger wurde, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. So hatte Dej schon vor seinem Treffer mehrmals die Führung auf dem Fuß.
Der Siegtorschütze wusste nach der Partie gar nicht wohin mit seiner ganzen Freude. „Ich hätte ja vorher schon treffen müssen. Umso schöner ist dann, dass der Ball zum Schluss reingegangen ist“, gab er mit einer Spur Erleichterung zum Besten. Erleichterung über den Last-Minute-Sieg und den perfekten Saisonstart mit sechs Zählern.
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