In den ersten 35 Minuten präsentierten die Gäste den Inbegriff der „brotlosen Kunst“. Viel Ballbesitz, keine Ideen. Die Rot-Weissen gaben ihrerseits die Bälle viel zu schnell her. Erst spät im ersten Abschnitt kamen beide Teams zu Gelegenheiten. Das erste Ausrufezeichen setzte Holger Lemke, der nach einer Ablage von Lukas Lenz die Unterkante der Latte traf. Im direkten Gegenzug sorgte Philipp Bönig mit einem traumhaften Volleyschuss in den Winkel für die Bochumer Führung (41.).
Was im ersten Durchgang über weite Strecken fehlte, war nach der Pause zunächst zuhauf vorhanden: Torchancen. RWE konnte sich vor allem beim eingewechselten Philipp Kunz bedanken, dass die Partie nicht schon nach 60 Minuten entschieden war. RWE entwickelte zwar mehr Druck, biss sich an der dicht gestaffelten VfL-Defensive aber bis zum Schluss die Zähne aus. Die beste Chance hatte Lukas Lenz mit einem Distanzschuss. Nach einer Wechselorgie zwischen der 65. und 75. Minute verflachte die Partie dann allerdings merklich.
So stand unter dem Strich ein verdienter VfL-Sieg, bei dem der NRW-Liga-Spitzenreiter aber keinesfalls chancenlos war. Besonders im zweiten Durchgang präsentierte sich die Wrobel-Elf größtenteils auf Augenhöhe mit dem Zweitligisten.
Essens Coach Waldemar Wrobel bilanzierte nach dem Testkick: „Wir haben eine ansprechende Leistung meiner Mannschaft gesehen. Der einzige Wehrmutstropfen ist die Verletzung von Kevin Lehmann.“ Der Linksverteidiger musste schon frühzeitig verletzt ausgewechselt werden. Laut einer ersten Diagnose zog sich Lehmann eine Bänderverletzung zu. Noch schlimmer hat es womöglich Bochums Patrick Fabian erwischt. Auch er musste angeschlagen runter. Bei ihm besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss.