Vor anderthalb Jahren siegte der VfL unter Marcel Koller im Züricher Letziggrund-Stadion durch Tore von Stanislav Sestak und Joel Epalle mit 2:1. 18 Monate später siegte das Team von der Castroper Straße auf der Sportanlage Grünfeld 43 Kilometer vor den Toren Zürichs nach einem 0:1-Pausenrückstand durch Tore von Marc Rzatkowski (50.) und Mahir Saglik (82.) erneut mit 2:1.
Beide Teams hatten einen Aderlass hinnehmen müssen. Bei Zürich waren sieben Nationalspieler abwesend, beim VfL ebenfalls ein halbes Dutzend. Kaum hatte das Spiel vor 1300 Zuschauern begonnen da lagen die Gäste auch schon mit 0:1 zurück. Patrick Fabian wurde schon in der zweiten Minute so unglücklich angeschossen, das der Ball von seinem Körper ins Tor sprang. Es war sein einziger Fehler in den 90 Minuten, wie überhaupt die Fehlerquote bei den Gästen mit zunehmender Spielzeit sank.
Schon in der ersten Halbzeit hatten die Bochumer vier hochkarätige Möglichkeiten zum Ausgleich, wobei sich immer wieder Saglik hervortrat. Glück hatte der VfL aber auch, als die Hausherren durch Nikic (36.) die Latte trafen. Obwohl Funkel zur Pause mit Jonas Aquistapace, Justin Eilers und Oliver Zech gleich drei Spieler aus dem Regionaliga-Team einwechselte, wurde die Bochumer immer tonangebender. Marc Rzatkowski (50.) erzielte dann den verdienten Ausgleich. Doch damit nicht genug. Acht Minuten vor dem Ende markierte Saglik nach Zuspiel von Oghuzan Kefkir sogar das Siegtor. Friedhelm Funkel: „Mit dem unglücklichen Eigentor sind wir sehr schleppend ins Spiel gekommen. Dann waren auf beiden Seiten gute Einschussmöglichkeiten vorhanden. In Abschnitt zwei kamen wir immer besser ins Spiel und haben verdient gewonnen", analysiert der VfL-Coach und lobt seine Elf: "Ich muss insbesondere meinen jungen Spielern ein großes Kompliment machen. Jetzt dürfen meine Jungs mal in Zürich ein Bier trinken gehen. Sie haben es sich verdient."
Besonders Rzatkowski, der sich beim Ausgleichstreffer eine leichte Knieprellung zuzog und ausgewechselt werden muss, wusste zu Gefallen. Nach dem Spiel gab er Entwarnung: "Alles halb so wild."