Ein Speldorfer stand gegen die 09er besonders im Fokus: Keeper Thorben Gunkel. Nach den turbulenten Tagen, die mit der öffentlichen Schelte an Marcel Grote nach der 1:3-Pleite in Schermbeck und der darauffolgenden Reaktion des Torwarts in der vergangenen RS-Ausgabe ihren vorläufigen Höhepunkt fanden, ist Gunkel nun die unangefochtene Nummer eins.
„Diese Entwicklung ist für mich sehr überraschend gekommen, aber natürlich freue ich mich auch darüber“, berichtete Gunkel. „Schließlich bin ich gerne Torhüter und möchte der Mannschaft helfen.“
In Bergisch Gladbach ist es ihm gelungen, auch wenn das Gegentor sicherlich vermeidbar war. „Bei der Freistoß-Hereingabe, die rund elf Meter vor meinem Kasten landete, hat die Zuordnung nicht gestimmt“, schilderte der 24-Jährige die unübersichtliche Situation. Plötzlich lag der Ball am Fünfer bei Tim Hoffstadt und der besorgte den 1:1-Ausgleich (68.). „Das war aber kein Torwartfehler“, stellte Manager Ingo Pickenäcker klar.
Dass Kunkel ab sofort Gunkel vertraut, ist schon überraschend, schließlich musste der Coach deshalb mit seiner eisernen Regel brechen: „Normalerweise stelle ich niemanden auf, der nicht regelmäßig trainieren kann. Allerdings ist das nun eine andere Situation.“ Denn Winterneuzugang Michael Strysz fehlt die Spielpraxis und somit ist Gunkel wieder da.
Der Ex-Hordeler, der bei Siemens ein duales Studium abgeschlossen hat und mittlerweile zum Gruppenleiter im Finanzbereich des Energie-Sektors aufgestiegen ist, nimmt die Doppelbelastung gerne auf sich. Unterstützung bekommt er dabei auch von seiner Chefin. „Wenn es irgendwie geht, kann ich um 17 Uhr Feierabend machen, damit ich noch zu den Einheiten komme“, berichtet Gunkel, der sich auf das anstehende Derby Velbert und das Wiedersehen mit seinem Ex-Coach aus Herne, Frank Schulz, freut: „Das wird ein tolles Match. Und ich bin mir ganz sicher, dass wir die nötigen Punkte einfahren, um schnellstens den Klassenerhalt zu besiegeln.“