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Der Finanz-K.o. des 1. FC Kleve hat in der gesamten NRW-Liga für Fassungslosigkeit gesorgt. Die Frage, die allen Beteiligten wie Feuer unter den Fingernägeln brennt: Warum gibt es überhaupt das strenge Lizenzierungsverfahren?
Eine berechtigte Frage. Der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverband (WFLV) hat mit der Einführung der NRW-Liga die Auflagen drastisch erhöht und die Klubs mit teilweise wahnwitzigen Vorgaben drangsaliert. Wehe dem, der die Lizenzunterlagen auch nur 15 Minuten zu spät einreicht. Schermbecks „Boss“ Johannes Brilo kann ein Liedchen davon singen. Er stand im Stau und der SV Schermbeck ist nur über den Umweg einer zivilrechtlichen Klage nachträglich noch in die Klasse gerutscht. Denn wenn die vom WFLV vorgegebene Abgabefrist nicht penibel eingehalten wird, erteilen die Bürokraten den „Übeltätern“ kein grünes Licht für die neue Saison und die Lizenz ist futsch.
Gleiches gilt auch für die Vollständigkeit der Papiere. Sind nicht alle Zahlen exakt von den zum Teil ehrenamtlich arbeitenden Vereinsvertretern aufgeführt, wird bei Nichteinhaltung der Nachtragsfrist erneut die Lizenz entzogen.
Aber wie kann es bei so vielen Vorschriften sein, dass Kleve, dessen Schulden im Millionenbereich seit Langem bekannt sind, einfach mal durchgewunken wird? Während die Verantwortlichen bei den kleinsten Vergehen mit Kanonen auf Spatzen feuern, lassen sie sich bei wirklich wichtigen Entscheidungen von irgendwelchen Planzahlen blenden, die dann anscheinend nicht einfach richtig geprüft werden. Denn dass die Stadt überlegt, die Stadionbaurate zurückzufordern, war bekannt. Wenn sich aber niemand damit beschäftigt und einfach nur ein Häkchen hinter die voraussichtlichen Einnahmen macht, ist das gesamte Verfahren ad absurdum geführt.
Also noch einmal die Frage: Warum gibt es ein Lizenzierungsverfahren überhaupt?
