Großer Jubel im Mülheimer Ruhrstadion. Der Mülheimer FC hat das Topspiel in der Landesliga Niederrhein 2 gegen Spitzenreiter SV Scherpenberg mit 1:0 gewonnen und steht damit nun selbst an der Spitze der Tabelle und kurz vor dem Aufstieg in die Oberliga Niederrhein. Das Tor des Tages erzielte Obinna Bryan Asagwara nach schönem Solo in der 13. Spielminute.
In der Folge tat sich die SVS-Offensive schwer mit der Erarbeitung von Torchancen, wurde aber in Halbzeit zwei aktiver und hatte in der Nachspielzeit die Riesenchance zum Ausgleich, als der eingewechselte Andre Rieger nur die Latte traf.
Scherpenbergs Trainer Ralf Gemmer war nach dem Spiel sichtlich enttäuscht. „Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen“, meinte der SVS-Coach. „Da haben wir keinen Fußball gespielt, sondern nur mit hohen Bällen agiert. In der zweiten Halbzeit haben wir Mülheim dann an die Wand gespielt und hatten vier, fünf Mal die Chance den Ausgleich zu machen, von daher ist das schon eine glückliche Geschichte für Mülheim.“
Ein großer Fan des MFC wird Gemmer wohl in nächster Zeit nicht mehr. „Mülheim hat versucht unserer Spiel komplett zu zerstören. Das mit vielen Fouls und viel Zeitspiel. Großes Lob an den Schiedsrichter, der das gut im Griff hatte. Grundsätzlich war es die ganze Zeit sehr unruhig. Da werden unsere Spieler, wenn sie durch den Spielertunnel gehen, von Fans des MFC bepöbelt. In gewisser Weise habe ich das erwartet, aber das sind Sachen, die sehr schade und nicht sportlich sind.“
SV Scherpenberg: Prigge – Klotz, Gesemann, Frömmgen, Willing (84. El Abdouni) – Bougjdi, Ramroth – Meier, Stellmach (64. Rieger), Totaj (67. Özcan) - Strode
Schiedsrichter: Alexander Schuh
Tor: 1:0 Asagware (13.)
Ganz aufgegeben hat Gemmer den Aufstieg aber trotz der Niederlage noch nicht. “Es ist immer noch die beste Saison, die der SV Scherpenberg je gespielt hat und eine Woche ist ja auch noch zu spielen. Gegen uns hatte Mülheim Glück. Mal gucken, ob sie nächste Woche auch Glück haben. Dingden ist eine starke Mannschaft.“
Ganz anders war die Gefühlslage natürlich auf der anderen Seite. „Es war die erwartet schwere Partie, aber auch ein super Spiel. Das hat richtig Spaß gemacht und war Werbung für den Mülheimer Fußball“, freute sich MFC-Trainer Ahmet Inal, der besonders die Defensivleistung seiner Mannschaft hervorhob, die gegen die mit Abstand beste Offensive der Liga (73 Tore in 24 Spielen) zu Null spielte.
„Wir haben fast nichts zugelassen und das zeichnet dann auch unsere Defensive aus, die ja die beste der Liga ist. Man hat gerade in den letzten zehn Minuten gesehen, wie gefährlich Scherpenberg sein kann, aber auch wir hatten Chancen auf ein weiteres Tor.“
Durch den Sieg haben die Mülheimer nun am letzten Spieltag am kommenden Sonntag bei Blau-Weiß Dingden alles in der eigenen Hand. Der SV Scherpenberg spielt zeitgleich zuhause gegen Arminia Klosterhardt.