Der Mittelfeldspieler gehört noch dem Kader von Hö.-Nie.-Trainer Thomas von Kuczkowski an. Geht es nach dem Spieler dann würde er aber lieber heute statt morgen schon für Liga-Konkurrent Fichte Lintfort spielen. "Ich will nach Lintfort", betont van Radecke gegenüber RevierSport.
Doch so einfach ist das nicht. Denn laut Hö.-Nies. neuem Sportchef Guido Lohmann unterschrieb van Radecke einst beim Klub aus Kalkar einen Amateurvertrag. Das betonte Lohmann in der Rhenischen Post. Deshalb wollen Schwarz-Gelben auch bei einem Wechsel nach Lintfort eine Ablösesumme kassieren. Für van Radecke ist das völlig unverständlich: "Ich weiß nicht von welchem Amateurvertrag hier gesprochen wird. Ich habe niemals solch einen Vertrag unterschrieben. Es war eine ganz normale Anmeldung. Der damalige Trainer Georg Mewes hatte mir vor der Anmeldung noch versichert, dass ich jederzeit gehen kann, wenn ich will. Das war ein Ehrenwort."
"Stimmt, das habe ich ihm im Sommer 2018 zugesagt. Und zwar egal, zu welchem Zeitpunkt er wechseln will. Es gab diese Absprache aber nur in mündlicher Form", bestätigt Mewes, der mittlerweile Sportlicher Leiter beim Oberligisten Ratingen 04/19 ist gegenüber der "RP".
Von diesem Ehrenwort hat Lohmann nach eigener Aussage nie etwas gehört: "Robin hat bei uns einen Kontrakt als Vertragsamateur unterschrieben, über weitergehende mündliche Absprachen ist weder mir noch unserem Vorstand etwas bekannt.“ Lohmann weiter: „Wir geben ihm trotzdem die Möglichkeit, im Winter zu einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt zu wechseln. Allerdings nur gegen die Zahlung einer Ablösesumme.“
Fichte Lintfort hat dem Wunsch von Lohmann und Hönnepel-Niedermörmter entsprochen und eine Ablösesumme geboten. Doch die ist den Hö.-Nie.-Verantwortlichen zu gering. Fichte-Coach Sven Schützek reagiert im RevierSport angesäuert: "Ich verstehe das alles nicht. Der Junge würde im Sommer sowieso zu uns kommen. Hier ist doch aktuell niemand mit der Situation glücklich. Warum verbietet man einem 22-Jährigen das Fußball spielen? Das kann doch alles nicht wahr sein."
Schützek vermutet eine Retourkutsche des aktuellen Hö.-Nie.-Trainers von Kuczowski gegen von Radecke. Dieser sagte dem von Kuczowski nämlich vergangenen Sommer ab, als der Trainer noch für den SV Sonsbeck verantwortlich war. "Robin wurde daraufhin öffentlich als Söldner dargestellt. Nach dieser Geschichte gibt es keine Vertrauensbasis für eine Zusammenarbeit zwischen den beiden", erklärt Schützek.
Autor: Krystian Wozniak