Gemäßigte Zufriedenheit beim Verlierer, Unzufriedenheit beim Sieger. Verkehrte Welt am Hans-Wagner-Weg. Während TuS-Coach Matzel aufgrund der Vorstellung seiner Elf durchaus gute Ansätze fand, wollte sich die Miene seines Kollegen Hans-Günter Bruns trotz des Erfolgs nicht so recht aufhellen.
„Es war ein schwaches Spiel meiner Mannschaft“, urteilte er nüchtern. Es habe in der Kabine eine „kleinen Wachmacher“ gebraucht, um den Favoriten gegen die forsch auftretenden Essener in die Erfolgsspur zu bringen. Einen wichtigen Grund für den deutlichen Leistungsunterschied hatte Bruns ausgemacht: „Man hat Essen angemerkt, dass sie eine längere Pause hatten, da sie schon am Freitag gespielt haben. Wir hatten noch am Sonntag ein schwieriges Spiel in Rellinghausen.“
Die physische Überlegenheit der Gäste machte sich vor allem im ersten Durchgang der unterhaltsamen Partie bemerkbar. Der auffällige Kevin Zamkiewicz traf nach einer Ecke nur den Querbalken (11.), auch der Nachschuss von Sükrü Bayar landete nur am Aluminium. Wenig später war es wieder Zamkiewicz, der Klosterhardts Keeper Jan Terhorst prüfte, diesmal per Kopf (13.). Den Abpraller konnte Wale Arogundade nicht im Tor unterbringen.
Gute zehn Minuten, nachdem Essen-West gleich zweimal in Folge gefährlich vor das Tor der Arminen gekommen war, setzte sich Bayar in Szene, lupfte über Terhorst, brachte den Ball aus spitzem Winkel aber nicht im Tor unter (24.). Höhepunkt der bärenstarken Auftaktphase der Matzel-Elf war Zamkiewiczs Freistoß aus gut und gern 25 Metern, den Terhorst an die Latte lenkte (28.).
„Wir hätten führen müssen. Nicht nur klar, sondern deutlich, das hat jeder gesehen“, fasste TuS-Coach Matzel die ersten 45 Minuten zusammen. Die 81er waren mit einer stark dezimierten Truppe nach Oberhausen gereist und mussten auf zwei A-Jugendliche zurückgreifen, um eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz zu schicken. „Deswegen war ich auch nicht unzufrieden. Meine Jungs haben das gut gemacht“, fand der Trainer trotz der Niederlage Gründe, sein Team zu loben. „Dass wir dann drei Treffer kassieren, zeigt eben den Unterschied zu einer Mannschaft wie Klosterhardt“, führte Matzel weiter aus.
Der Unterschied war insbesondere an Samet Sadiklar festzumachen. Der Armine traf nach einer Ecke zunächst zur 1:0-Pausenführung (44.) und legte mit seinen Toren in der 53. und 62. Minute nach. „Fußball ist halt so. Du musst die Tore halt machen, sonst kassierst du einen“, gab Matzel Futter fürs Phrasenschwein. Eins machte seine Elf dann doch noch: Kapitän Thorben Kirschstein traf per „Sonntagsschuss“ zum 1:3 aus Essener Sicht. Da war der Zug aber längst abgefahren. „Wir hatten uns hier nicht viel ausgerechnet. Deshalb ist es wichtiger, auf den kommenden Sonntag zu schauen. Da können wir hoffentlich wieder mit voller Mannschaft antreten“, hakte der Linienchef der 81er die Niederlage in Oberhausen ab.