Im Sommer 2023 war die Zuversicht bei TuS Essen-West 81 noch groß, dass nach einem Jahr wieder die Rückkehr in die Bezirksliga gelingen würde. Sportchef Kevin Puhan sagte damals gegenüber RevierSport: "Einen Aufstieg kann man nicht planen, aber wir wollen wieder angreifen! Wir hoffen auf eine erfolgreiche Saison und wollen den Traum Wiederaufstieg dann auch mit Leben füllen."
Dieses Ziel wird der Klub allerdings nicht erreichen. Nach 20 Partien stehen die Westler mit 27 Punkten auf dem achten Tabellenplatz und haben satte 25 Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter Sportfreunde Niederwenigern II.
Wie RS jetzt erfuhr, haben Sportchef Puhan und Cheftrainer Christian Luvuezo ihr Amt niedergelegt. Ursprünglich wollte das ehrgeizige Duo zum Saisonende freiwillig aufhören, aber nach Gesprächen mit dem Vorstand wurde eine vorzeitige Trennung beschlossen. In den vergangenen beiden Kreisliga A-Spielen leitete bereits Co-Trainer Robin Seidel als hauptverantwortlicher Coach die Geschicke an der Seitenlinie.
RevierSport hat bei Kevin Puhan (36) und Christian Luvuezo (36) nachgefragt, was die Gründe waren, die letztendlich dazu führten, dass sie nicht mehr an der Keplerstraße tätig sind?
Die Einstellung der Spieler deckt sich nicht mehr mit meinen Vorstellungen. Ich habe dem Fußball alles untergeordnet. Dieses Gefühl habe ich bei den heutigen Spielern leider nicht mehr. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, dass wir Platz machen müssen.
Kevin Puhan.
Kevin Puhan: "Wir hatten angekündigt, dass wir zur neuen Saison getrennte Wege gehen. Dann haben wir uns aber mit dem Verein und den Spielern darauf verständigt, schon jetzt einen Cut zu vollziehen. Lu und ich haben gemerkt, dass wir mit unseren Ansätzen einfach nicht weiterkommen. Wir haben viel versucht, aber die jetzige Saison hat gezeigt, dass bei einigen das Grundengagement und die Einstellung fehlen. Die Einstellung der Spieler deckt sich nicht mehr mit meinen Vorstellungen. Ich habe dem Fußball alles untergeordnet. Dieses Gefühl habe ich bei den heutigen Spielern leider nicht mehr. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, dass wir Platz machen müssen. Natürlich haben wir auch nicht alles richtig gemacht, aber wirklich extrem viel Zeit investiert. Für mich war immer klar, dass ich weiter mit Lu arbeiten möchte. Es hat am Ende einfach nicht gepasst. Mir ist der Spaß am Fußball in den letzten Jahren verloren gegangen."
Was wir alles investiert haben, wurde nicht wertgeschätzt. Leider dachten die Jungs, dass sie mit weniger Engagement klarkommen und trotzdem Erfolg haben können. Wenn die Gemeinschaft aber nicht an einem Strang zieht, dann wird man nicht erfolgreich sein. Das ist wirklich schade.
Christian Luvuezo.
Christian Luvuezo: "Die Gründe für unser Ausscheiden liegen auf der Hand. Wir hatten unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Zukunft. Kevin und ich haben 120 Prozent für den Verein und die Mannschaft gegeben und versucht, maximal erfolgreich zu sein. Was wir alles investiert haben, wurde nicht wertgeschätzt. Leider dachten die Jungs, dass sie mit weniger Engagement klarkommen und trotzdem Erfolg haben können. Wenn die Gemeinschaft aber nicht an einem Strang zieht, dann wird man nicht erfolgreich sein. Das ist wirklich schade. Wir waren natürlich auch nicht fehlerfrei, aber wir haben richtig Gas gegeben. Ich wünsche dem Verein und den Jungs nichts Schlechtes."