„Wir (...) haben uns das Ziel gesteckt, als zweiter Lüner Verein nach dem BV Brambauer-Lünen in die Westfalenliga aufzusteigen“, gab Reinhold Urner, Pressesprecher des Lüner SV, vor etwas mehr als drei Monaten bekannt.
Gleich im ersten Spiel konnten die Beobachter den Eindruck gewinnen, dass beim LSV einige Verantwortliche den Mund zu voll genommen hatten. Gleich sechs Gegentore kassierten die Lüner bei Aufsteiger SV Brackel – Endergebnis 3:6. Auf ein 1:2 gegen den Hasper SV folgte eine weitere Niederlage gegen einen Aufsteiger. In Hattingen siegte Gastgeber Hedefspor mit 1:0. Drei Spiele, null Punkte. Eine ernüchternde Bilanz für den selbsternannten Aufstiegskandidaten.
Aussprache am Dienstag
Am Dienstag kam es zur Aussprache. „Wir haben mit dem Trainer gesprochen und Einzelgespräche mit den Spielern geführt“, berichtet der Technische Leiter Hasan Kayabasi, der in den ersten Wochen der Saison im Urlaub war. Nach seiner Rückkehr stellte sich die Frage: woran hapert es beim LSV? Kayabasis ernüchternde Antwort: „An allem.“
Trainer und Mannschaft hätten ihm gegenüber erklärt, dass Verletzungprobleme der Hauptgrund für den schwachen Start seien. Als Leistungsträger eingeplante Spieler mit Westfalenligaerfahrung wie Bastian Erzen, Karim Bouasker oder Sascha Rammel mussten in der Vorbereitung und an den ersten Spieltagen mit diversen Wehwehchen kämpfen und sind nicht in Top-Form.
"Wir machen erstmal weiter, aber..."
Für den Trainer, der die Ansprüche für die Saison stets zurückhaltend formuliert hat, eine äußerst unbefriedigende Situation. Der Rückhalt für Christian Hampel schrumpft. Zwar sagt Kayabasi: „Wir machen erstmal weiter“, doch dass dieses Bekenntnis nicht von großem Wert sein muss, zeigt sein Zusatz: „Aber was morgen oder in einer Woche ist, kann ich jetzt noch nicht sagen. So ist das Geschäft.“
Am Sonntag kommt es zum Duell mit dem dritten und gleichzeitig stärksten Aufsteiger. Der SV Horst-Emscher steht nach drei Spieltagen da, wo der LSV gerne wäre: an der Spitze der Tabelle. „Eine reizvolle Aufgabe“, findet Kayabasi. Und vielleicht die letzte Möglichkeit für Hampel, die Wende einzuleiten.