Die RWE-Reserve nutzte die Gunst der Stunde und zog durch einen 5:1-Erfolg über Arminia Klosterhardt am ESC vorbei. Am letzten Spieltag bleiben dem ESC-Team von Karl Weiß lediglich kleine Hoffnungen auf einen Oberliga-Aufstieg. Gewinnt Essen auch das abschließende Spiel beim ASV Wuppertal, ist die fantastische Rückrunde der Weiß-Elf nicht viel wert.
Immerhin mussten sie in der Rückserie noch keine Niederlage hinnehmen. Der letzte Punch zum Aufstieg fehlte dem ESC jedoch. Zehn Remis sind wohl eins zu viel. Das weiß auch der Sportliche Leiter Wolfgang Priester, der das Spiel in Schonnebeck vor Wochenfrist als eine Schlüsselszene sieht. "Hätten wir da 75 Minuten lang in Überzahl gespielt, hätten wir sicherlich gewonnen."
Priester wird auch Essen gratulieren
Doch dass Fußball kein Spiel der Konjunktive ist, weiß man auch beim ESC. Dabei stützt sich Priester auf eine alte Fußball-Weisheit. "Wer am Ende oben steht, der hat es auch verdient. Und wenn Rot-Weiss am Ende aufsteigt, dann gratuliere ich von ganzem Herzen." Im abschließenden Spiel beim FC Remscheid muss der Tabellenzweite seine Hausaufgaben trotzdem erledigen. Laut Priester sei ein Patzer von RWE II zwar unrealistisch, doch der "Fußball ist der einzige Sport, bei dem nichts unmöglich ist."
Sollte es am Ende in Rellinghausen nicht zum Aufstieg reichen, dann blickt man stolz auf eine solide Saison zurück. "Man muss nicht immer alles schönreden", bilanziert Priester, "aber wir haben eine gute Runde gespielt." Ein möglicher Vorteil für den ESC: Gegner Remscheid steht auf Platz acht jenseits von Gut und Böse, während RWE-Kontrahent ASV Wuppertal gegen den Abstieg kämpft. Trotzdem ist sich Priester sicher, dass man auch von den Remscheidern nichts geschenkt bekommen. "Remscheid wird ähnlich wie Schonnebeck versuchen, uns zu ärgern."
Trotzdem gilt es, die Chance zu wahren, so minimal sie auch sein mag. Denn in einem hat Priester mit Sicherheit Recht: Im Fußball ist rein gar nichts unmöglich.