Im Auswärtsspiel bei der Spvg Sonnebeck (4.) kam Rellinghausen nicht über ein 1:1 hinaus. Zur Pause lag das Team von Trainer Karl Weiß gar mit 0:1 zurück. "Jetzt wird es natürlich schwierig", ärgerte sich der Übungsleiter. "Hoffnung ist kaum noch da."
RWE II profitiert
Die Gunst der Stunde nutzte Verfolger Rot-Weiss Essen. Die U23 von der Hafenstraße hatte vor dem Spieltag nur auf Grund des schlechteren Torverhältnisses auf dem zweiten Rang gestanden. Nach dem 5:1-Sieg gegen Arminia Klosterhardt steht die RWE-Reserve nun an der Spitze – und kann mit einem Sieg im abschließenden Spiel beim ASV Wuppertal alles klar machen. Rellinghausen empfängt zeitgleich den FC Remscheid.
In Schonnebeck freute man sich derweil darüber, dass man den Favoriten ein wenig ärgern konnte. "Wir haben uns sehr teuer verkauft. Man hat gesehen, dass wir sportlich ehrgeizig sind", freute sich Trainer Dirk Tönnies. "Schade, dass es nur einer und nicht drei Punkte sind." In der Tat hatte Schonnebeck besonders in der Schlussphase die Möglichkeit, den Siegtreffer zu erzielen. Der ESC spielte voll auf das zweite Tor und wurde ein ums andere Mal ausgekontert. So auch beim Führungstreffer in der 33. Minute: Spvg-Akteur Volkan Yerek vollendete einen schnellen Gegenstoß durch das Zentrum per Flachschuss ins rechte Eck zum 1:0. Die Gastgeber wirkten bissiger und präsenter in den Zweikämpfen, der Tabellenführer kam nur selten vor das Tor von Keeper Marco Glenz.
Putze gleicht aus
Der ESC kam hochmotiviert aus der Kabine und erzielte 20 Sekunden nach Wiederanpfiff durch den eingewechselten Pierre Putze den Ausgleich. Der von einer Verletzung genesene Putze belebte das ESC-Spiel und sorgte für viel Gefahr im Sturmzentrum. "Pierre hat nur zwei Mal nach seiner Verletzung trainiert. Schade, dass es nur für eine Halbzeit gereicht hat", erklärte Coach Weiß. Was den Trainer erzürnte, war eine Szene in der Anfangsphase: ESC-Stürmer Marco Brings wurde von Matthias Bloch im Strafraum zu Fall gebracht, Schiedsrichter Markus Wollenweber entschied zum Entsetzen der Gäste auf Weiterspielen. "Eine klare Notbremse", so Weiß. Eine mutige, aber durchaus vertretbare Entscheidung des Referees.
Allen strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen zum Trotz bleibt Rellinghausen nun nichts anderes übrig, außer am kommenden Spieltag dem ASV Wuppertal die Daumen zu drücken. Mit einer ähnlich couragierten Leistung wie Schonnebeck kann der ASV möglicherweise auch Rot-Weiss Essen II die Suppe versalzen.