Zwei Spiele vor dem Ende stehen der ESC und die Reserve der Rot-Weiss en punktgleich an der Spitze. Zudem weisen beide Teams ein nahezu identisches Torverhältnis auf. Jeder weitere Treffer könnte den Ausschlag über den Sprung in die Oberliga geben.
RevierSport nahm die Situation der Aufstiegsanwärter genauer unter die Lupe.
ESC Rellinghausen (Platz 1, 57 Punkte, 63:27 Tore):
Restprogramm: SV Schonnebeck (A) FC Remscheid (H)
In der Winterpause hätte wohl niemand damit gerechnet, dass der ESC Rellinghausen zwei Spieltage vor dem Saisonende die Tabellenführung inne haben würde. Das Team von Trainer Karl Weiß wurde den hohen Erwartungen in der Hinrunde nur selten gerecht und überwinterte auf einem enttäuschenden achten Rang. Der Sportliche Leiter des ESC, Wolfgang Priester, kündigte frühzeitig personelle Konsequenzen an und setzte im November gleich vier Spieler vor die Tür, die mit einem anderen Verein verhandelt haben sollen. Zudem wurde die zweite Transferperiode dazu genutzt, fünf Akteure an den Krausen Bäumchen zu locken.
Im neuen Kalenderjahr zeigten die Essener ein anderes Gesicht und blieben in 16 Spielen ungeschlagen. „Wir haben in der Hinrunde deutliche Worte an die Truppe gerichtet. Es hat sich letztlich auch positiv ausgewirkt, dass wir uns von einigen Leuten getrennt haben. Wir haben nun mehr Ruhe“, betont Priester. Hauptverantwortlich für den sportlichen Erfolg sei Trainer Karl Weiß. Im vergangenen Sommer übernahm der ehemalige Coach der Ratinger Germania das Kommando in Rellinghausen und hat nun die realistische Chance, in seiner ersten Saison in die Oberliga aufzusteigen. „Karl Weiß verlangt sehr viel von seinen Spielern und hat zu Beginn sehr viel Wert auf die körperliche Fitness gelegt. Damit kamen einige zunächst nicht klar“, erklärt Priester die Startschwierigkeiten. „Karl hat sich von seinem Weg nicht abbringen lassen und konnte die Jungs auf Kurs bringen.“
Im Zweikampf mit der RWE-Reserve könnte in der Endabrechnung jeder Treffer entscheidend sein. Umso verärgerter ist Piester über den Auftritt der Mannschaft am vergangenen Wochenende beim SV Sudberg, der bekanntlich mit großen finanziellen und personellen Problemen zu kämpfen hat. Nach der 4:0-Halbzeitführung schaltete Rellinghausen mehrere Gänge zurück, sodass 'nur' ein 5:1-Sieg heraussprang. "Das war einfach scheiße. Wir haben im zweiten Durchgang gegen eine bessere Alt-Herren-Mannschaft nur 1:1 gespielt. Damit haben wir unsere Ausgangslage deutlich verschlechtert", findet Priester.
Trotz einer um zwei Tore besseren Bilanz sieht er die Favoritenrolle weiterhin bei den Rot-Weissen. „Wir haben das schwerere Restprogramm“, findet der ehemalige Krayer und appelliert an den Sportsgeist von Klosterhardts Trainer Michael Lorenz, der bekanntlich eine RWE-Vergangenheit hat. „In Schonnebeck erwartet uns ein heißer Tanz. Ich hoffe, dass Klosterhardt ebenfalls alles in die Waagschale wirft und sich nicht abschießen lässt.“
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