Stoppenbergs Co-Trainer Christian Ebner hatte den "Zedern" vorgeworfen, sich während der 90 Minuten "asozial verhalten zu haben". Wir fragten am Montag bei Ebner, Thomas Spitz, erster Vorsitzender des FC Stoppenberg und Khaled Omeirat, Trainer der Al-Arz-Drittvertretung, nach: was war da los?
Christian Ebner (Co-Trainer FC Stoppenberg): "Ich muss leider sagen, dass ich so ein Verhalten noch nicht erlebt habe. Ich bin mittlerweile 30 Jahre im Fußballgeschäft und das war bisher das negativste Erlebnis. Ich muss an dieser Stelle betonen, dass ich damit nicht den Verein Al-Arz Libanon meine. Ich habe mit Al-Arz kein Problem, aber mit einigen Spielern. Denn einige Akteure haben wohl nicht verstanden, dass es im Fußball vor allem fair zugehen sollte. Spieler von uns wurden bespuckt und mehrfach geschlagen - das ist einfach nur asozial. Wir haben Jungs, die aus der U19 gekommen sind und ihr erstes Seniorenjahr absolvieren. Sie waren da schon geschockt und wussten mit dem asozialen Verhalten einiger Gegenspieler nicht umzugehen. Wir haben zwei Punkte verloren, aber das lässt sich verschmerzen. Viel schlimmer ist, dass die Spieler so etwas erleben mussten."
Thomas Spitz, erster Vorsitzender des FC Stoppenberg: "Ich war nicht beim Spiel anwesend und habe mir die Vorkommnisse von unserem Cheftrainer Kai Kammer schildern lassen. Es soll wohl eine härtere Gangart gegeben haben. Mehr möchte ich dazu eigentlich auch nicht sagen. Egal, was da vorgefallen ist: wir wollen nur vernünftige Fußballspiele über die Bühne bringen - nicht mehr, nicht weniger. Wir hatten schon in der vergangenen Saison einen kleinen Disput mit unserer Reserve gegen Al-Arz II. Deshalb haben wir jetzt mit dem Al-Arz-Präsidenten Nemr Fakhro beschlossen, dass wir für das Rückspiel eine Kreisaufsicht und ein Schiedsrichter-Gespann bestellen werden. "
Khaled Omeirat (Trainer Al-Arz Libanon III): "Eigentlich bin ich nicht der Typ, der solche Lügen kommentiert. Aber ich habe schon am Sonntagabend mit großen Augen lesen müssen, was Herr Ebner einem anderen Medium erzählt hat. Das geht gar nicht! Es gab eine einzige Aktion, in der einer meiner Spieler sich einen Stoppenberger zur Brust genommen hat. Dieser hatte ihn vorher gefoult. Das war aber auch schnell wieder erledigt. Es war ein intensives, kampfbetontes Spiel. Dass unsere Spieler den Gegner mehrfach bespuckt und geschlagen haben sollen, ist einfach nicht wahr. Stoppenberg kam mit unserer kämpferischen Leistung nicht klar. Meiner Meinung nach sucht der Trainer nach einer Entschuldigung für die liegen gelassenen Punkte. Wir leisten hier bei Al-Arz einiges an Integrationsarbeit und wurden dafür auch schon geehrt. Dass jetzt solche Lügen verbreitet werden und Herr Ebner sogar an die Presse geht, ist einfach nur traurig."