TuRa Rüdinghausen

Zug um Zug zu alten Zeiten

Es könnte der Anfang vom Neuanfang werden. Der Traditionsverein TuRa Rüdinghausen, einst in der Verbandsliga vertreten, kann auf eine zufriedenstellende Hinrunde zurückblicken und auf eine noch bessere Rückserie hoffen. Derzeit haben beide Seniorenmannschaften gute Möglichkeiten, den Aufstieg im Sommer perfekt zu machen.

"Es ging peu à peu bergab"

Der Vorsitzende Rainer Scherff hat die letzten Jahre Revue passieren lassen und erklärt, woran TuRa gescheitert ist. „Wir haben damals als Vorstand festgestellt, dass wir Geldprobleme haben. Daraufhin hat sich das Gros der Spieler abgemeldet. Wir mussten den Weg in die Landesliga antreten und haben dann als Vorstand beraten, wie es sportlich und finanziell weitergehen soll“, beschreibt Scherff. Durch das fehlende Personal konnte die Erste nur als „Rumpfmannschaft“ auftreten, was einen sportlichen Erfolg nahezu ausgeschlossen hat. „Es ging peu à peu bis zum sportlichen Tiefpunkt bergab. Wir mussten einen Abstieg nach dem anderen verkraften, bis wir endlich eine Lösung gefunden haben.“

Den Verantwortlichen war klar, dass der Betrieb in der Fußballabteilung neu aufgebaut werden musste. Dadurch, dass der Abteilung die finanziellen Mittel fehlten, um mögliche Spielertransfers zu tätigen, kam der Vorstand um Rainer Scherff zu dem Schluss, vermehrt auf die eigene Jugendarbeit zu setzen.

Neubeginn dank ehrenamtlicher Mitarbeit

Vor allem konnte dieser Neubeginn aber durch die tatkräftige Mitarbeit ehrenamtlicher Helfer geschafft werden, das betont jedenfalls der erste Vorsitzende: „Durch die ehrenamtliche Mitarbeit haben wir das Ding ohne einen großen Aderlass stemmen können. Natürlich haben wir gewisse Tiefen durchlaufen, aber wir sind jetzt wieder auf einem guten Weg.“

Finanziell hinkt der Wittener Klub jedoch noch hinterher, aber zumindest sportlich macht TuRa Fortschritte. „Wir haben es Zug um Zug geschafft, kleine Schritte in die richtige Richtung zu machen. Finanziell haben wir als Vorstand den Ball immer flach gehalten, glücklicherweise haben einige Sponsoren unsere Fußballabteilung unterstützt. Vor allem der Trainer der ersten Mannschaft, Stefan Lohrmann, hat mit seinem Vater großes ehrenamtliches Engagement gezeigt“, lobt Rainer Scherff.

„Nur durch Pommes- und Würstchenverkauf nicht erreichbar“

Als Perspektive für die nahe und ferne Zukunft hat der Vorsitzende das Ziel Bezirksliga ausgerufen: „Die Verbandsliga ist mit Sicherheit nicht unser Anspruch für die nächsten Jahre. Ich denke, dass die Bezirksliga ein gutes und vernünftiges Ziel für uns ist.“ Dem Verein fehlt das Geld, um auch wieder in höhere Regionen zu kommen, ein Problem, dass viele Amateurvereine haben, ist sich Scherff sicher: „Ohne 150.000 Euro oder einen starken Sponsor geht gar nichts. Allein durch den Pommes- und Würstchenverkauf ist diese Summe nicht erreichbar.“

In Rüdinghausen ist man sich jedenfalls sicher, dass die Zukunft wieder rosiger wird und das die alten Zeiten langsam aber sicher in Vergessenheit geraten können.