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Auch Kreisligakicker sind eitel. Da zählt die Tabelle. Und Eitelkeit ist, wie Fußball, Kopfsache. Man stolpert nur drüber, wenn man sich selbst im Weg steht.

Kreisliga A1

So langsam aber sicher kommen auch die Kreisligisten ins Rollen. Deutlich wird das schon beim ersten Blick auf die Ergebnisse des soeben ausgetragenen 17. Spieltags, denn in den insgesamt sieben Partien fielen sage und schreibe 45 (!) Tore; das macht einen Schnitt von über sechs Toren pro Spiel. Was würde man sich freuen, auch im Bundesligazusammenschnitt mal so viele Treffer bestaunen zu können, anstatt sich beim unästhetischen 0:0-Rumgegurke der beiden Pott-Rivalen um den Verstand bringen zu lassen! Aber darüber wurde bereits in den vergangenen zwei Tagen genug geredet, deswegen muss es jetzt heißen: Schwamm drüber und weiter geht’s.

Zum Beispiel mit der Liga-Schießbude aus Huckingen. Die Süd-Duisburger starteten eigentlich ganz gut in die Saison (zum Beispiel mit einem 2:2 gegen Croatia und einem 5:3-Sieg gegen den SV Hamborn), brachen dann aber völlig ein und kassierten Gegentore wie am Fließband. Dasselbe Bild bietet sich im neuen Jahr: eine knappe 1:0-Niederlage gegen Croatia gab Anlass zur Hoffnung, doch dann diese Niederlage gegen den DFV – da fragt man sich, in welcher Stimmung die Kicker wohl nächste Woche den RSV empfangen werden, der ihnen in der Hinrunde mit einem 8:3 die erste der zahlreichen hohen Saisonniederlagen beibrachte. Man bedenke, dass der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz mit acht Punkten nicht unüberwindbar ist und dennoch eine Aufholjagd schier unmöglich zu sein scheint.

Der erste Paukenschlag hingegen war aus der Mintarder Straße zu vernehmen, wo die TuSpo Saarn beheimatet ist. Mit einem unerwartet hohen 5:0 fegte das Team von Trainer Olaf Rehmann dort die bislang eigentlich stark spielende GSG vom Platz und rückte deutlich an die Spitzengruppe heran. Der Coach selbst hatte nicht mit einem so klaren Ergebnis gerechnet: „Man weiß im ersten Spiel nach der Winterpause nie so genau wo man steht und wir kommen fast schon traditionell schlecht aus den Startlöchern. Deswegen war ich selbst etwas überrascht und erfreut – denn diese negative Bilanz konnte ich ja nicht länger hinnehmen.“ Bei noch zwei nachzuholenden Spielen ergibt sich daraus eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, den dritten oder möglicherweise sogar zweiten Tabellenplatz, der zu Relegationsspielen berechtigt, zu besetzen. „Wir mussten gewinnen um nochmal oben angreifen zu können und jetzt haben wir alle Möglichkeiten. Die wichtigen Spiele haben wir in der Rückrunde alle zuhause und die starke Defensivleistung der gesamten Mannschaft stimmt mich optimistisch, dass wir in dieser Saison noch etwas handfestes erreichen können.“

Kreisliga A2

Aus dem gegen den Abstieg kämpfenden Quartett, bestehend aus Wacker Walsum, RWS, Westende und Laar, gelang lediglich einer einzigen Mannschaft, eine Art Befreiungsschlag. Sie alle mussten sich mit Gegnern aus dem gesicherten Mittelfeld messen, doch nur die Westender setzten sich erfolgreich zur Wehr und mussten erst kurz vor Schluss den Traum vom vierten Saisonsieg begraben als Walsums Silas Stock in der 87. Minute den Spielstand gegen die lange Zeit in Führung liegenden Hamborner auf das 2:2-Endergebnis egalisierte.

Das mit Spannung erwartete Spitzenspiel zwischen Tabellenführer Voerde und den wackeren Dinslakenern musste verschoben werden, doch weil fast alle in der oberen Tabellenhälfte angesiedelten Teams wie Genc, Oberlohberg, GW Hamborn und Vierlinden ihre Spiele gewinnen konnten, nimmt der schon als entschieden anmutende Kampf um die Voerde-Verfolgerplätze erneut ein wenig Fahrt auf – vor allem weil eben der eigentlich schon designierte Verfolger aus Wehofen gegen SGP wichtige Punkte liegen ließ. Wenn der Tabellenerste so weitermacht, kann ihm kaum noch einer gefährlich werden, außer – natürlich – er selbst.

Lesen Sie auf Seite 2: Das Wochenende in den B-Kreisligen

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