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DU: Kreisliga kompakt
Spieglein, Spieglein an der Wand

Duisburg: Kreisliga kompakt
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Auch Kreisligakicker sind eitel. Da zählt die Tabelle. Und Eitelkeit ist, wie Fußball, Kopfsache. Man stolpert nur drüber, wenn man sich selbst im Weg steht.

Kreisliga B1

Ähnlich wie in Liga A2 ging es auch eins weiter unten zu: das Spitzenspiel, das obendrein ein Mülheimer Nord-Süd-Derby ist, musste aufgrund der noch gesperrten Platzanlage des MFC abgesagt werden wie auch die Begegnungen bei Heimaterde und RW. Ansonsten ging jedoch alles seinen Gang und die Tabelle zeigt, dass sie tatsächlich ein Spiegelbild der Mannschaftsleistung bzw. -qualität ist. Wie sonst ließe es sich erklären, dass durch die Bank weg alle Partien zwischen signifikant unterschiedlich platzierten Mannschaften siegreich für die jeweils in der Tabelle höher stehenden ausgingen und das einzige Unentschieden des Tages im Spiel zwischen dem Neunten und Achten zustande kam? Hier gab es nur für echte Ligafreaks etwas Interessantes zu holen, deswegen kommt an dieser Stelle ein Haken hinter die Liga sodass wir uns schleunigst der zweiten und an diesem Wochenende hoffentlich spannenderen Staffel widmen können

Kreisliga B2

Doch, was muss der entrüstete Beobachter da sehen? Es scheint, als wollten sich die Favoriten nun tatsächlich keine Blöße geben, sondern stattdessen klare Duelle nun stets für sich entscheiden. Die vier an vorderster Front miteinander konkurrierenden Vereine setzen ihren eingeschlagenen Weg fort. Sie kümmern sich nicht um die Psychoproblemchen der Winterpause, über die sich so mancher Bundesligatrainer, -spieler, -funktionär so gerne vor versammelter Pressemeute überkandidelt aufregt. Das einzige, zumindest tabellarisch betrachtet, enge Duell hätte zwischen den Wanheimerortern und dem SVRW steigen sollen. Doch, welch Wunder, leider wurde die Partie abgesagt. Da ist man doch schon beinahe geneigt, den Vorschlag der verlängerten Winterpause und in den Sommer hineingezogenen Rückrunde zu begrüßen. So muss man wenigstens dieses Spieltagschaos nicht mehr ertragen. Um aber keine Hetzkampagne gegen den Winter zu initiieren noch ein kurzes Wort zur Tabelle: von den im Moment noch oben logierenden Vereinen hat SW Duisburg wohl noch die schlechtesten Aussichten, im irgendwann auflodernden finalen Kampf um den Aufstiegs- bzw. Relegationsplatz den Ton anzugeben. Warum gerade SW? Nun, im Vergleich zu den drei ersten Mannschaften ist die Offensive nicht schlagkräftig genug – oder aber, wenn man speziell auf den Tabellenführer schaut, die Defensive noch zu durchlässig. Nur wenn man eines dieser beiden Probleme zu beheben weiß, hat man noch eine Chance am Ende mitzumischen.

Kreisliga B3

Der SV Hamborn, oder besser die Zweite des SV, hatte vergangene Woche noch ein furioses Winter-Ade-Fest gefeiert und im Zuge dessen Viktoria mit 9:1 abgefertigt. Das löste zwar innerhalb der Liga keinen großen Schrecken aus, weil es aller Voraussicht nach nur noch ein Gerangel im Mittelfeld geben wird, während das Marxloh-Beeckerwerth-Rheinland-Trio die Meisterschaft unter sich ausmachen wird, doch man war trotz allem wenigstens ein bisschen neugierig, was der SV in den kommenden Wochen nun wohl zeigen würde. Die Antwort kam postwendend: eine Niederlage gegen die Sportfreunde Walsum, und dann auch noch mit 6:2. Ein ähnlich gutes Ergebnis erzielte der Vorletzte in dieser Saison erst ein Mal, nämlich beim 5:3 gegen den BSV. Die schlechte Nachricht ist: im Spiel danach verloren die Sportfreunde gegen Dersimspor. Mit 5:3. Michael Ueffing, der seit einigen Monaten Walsums Erste trainiert, will sich von diesem schwarzen Wölkchen nicht weiter irritieren lassen: „Wir wollten zu Beginn ja eigentlich um den Aufstieg mitspielen doch davon sind wir jetzt meilenweit entfernt. Das liegt aber vor allem daran, dass interne Querelen uns gelähmt haben, die wir jetzt, nach der Trennung von einigen Spielern, hoffentlich beseitigt haben. Wir haben gegen dieselbe Mannschaft deutlich gewonnen, die letzte Woche noch Beeck mit 9:1 besiegt hat – das hatte nichts zu tun mit Spielerverschiebungen zwischen der ersten und zweiten Mannschaft“, setzt der Coach den Unkenrufen entgegen und gibt zugleich noch eine persönliche Einschätzung des Ergebnisses ab: „Ich werte es als ein Zeichen unserer hohen Motivation, noch einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen und hoffe deswegen mal, dass das keine Eintagsfliege war.“

Kreisliga B4

Was des einen Freud‘, ist des anderen Leid. Nachdem Walsums Trainer in der Winterpause zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft in „seine“ erste hochgezogen hatte, scheint eben jene Zweite noch unter den Nachwehen dieser Entscheidung zu leiden: die Mannschaft verlor das Walsumer Duell gegen den SV zuhause überraschend mit 0:5. Die Niederlage allein diesem Spielertransfer in die Schuhe zu schieben ist mit Sicherheit zu einfach, doch Spieler, die der ersten Mannschaft weiterhelfen, sind für die zweite Mannschaft qualitativ kaum zu ersetzen; insofern lässt sich ein gewisser Zusammenhang kaum von der Hand weisen. Der Schlusssatz gebührt ausnahmsweise dem Ligaprimus: wer auch nach 15 Spielen noch keine einzige Niederlage vorzuweisen hat und eine wahnsinns Tordifferenz von 50 vorweisen kann, dem muss man klipp und klar Respekt zollen. Wenn das „öffentliche Interesse“ an der Kreisliga auch nur annähernd so groß wäre wie an der Bundesliga, dann wäre der BVB wenigstens in den medialen Lobeshymnen nicht mehr der Alleinherrscher.

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