Als krasser Außenseiter gingen die B-Junioren der Sportfreunde Baumberg im Hinspiel um die Niederrheinmeisterschaft in die Partie. Der Gegner hieß MSV Duisburg und man konnte nach starker Leistung ein 1:1 vor heimischem Publikum erringen.
Ein Ergebnis, mit dem wohl die wenigsten gerechnet hatten. Die Sportfreunde reisen somit mit einer guten Ausgangssituation zum Rückspiel am kommenden Pfingstmontag (06.06., 11 Uhr) zu den Zebras.
Baumberg-Jugendleiter Kosi Saka sieht den Druck vor dem Spiel eindeutig beim Gegner: "Als Underdog ist so ein Spiel immer viel entspannter. Der Druck aufzusteigen liegt beim MSV. Wir wollen einfach hinfahren und in erster Linie Spaß haben und dann schauen wir mal, was wir erreichen können, wenn wir komplett befreit und ohne großen Druck aufspielen."
Steigt Baumberg auf, stellt sich die Frage, ob der Verband das anerkennt
Wie Reviersport zuletzt berichtete, gab es im Vorfeld des Finals der Niederrheinliga viel Verwirrung. Nachdem der Erstplatzierte der Serie, die U16 von Borussia Mönchengladbach, nicht aufsteigen darf, weil Gladbach schon mit der U17 in der Bundesliga vertreten ist, sollte eigentlich der Zweitplatzierte, in dem Falle Baumberg, gegen den MSV antreten. Es gab allerdings Probleme mit der Lizenz und eine Anmeldung beim Verband. Schließlich bekam die Mannschaft aus Monheim am Rhein allerdings die Chance, die beiden Partien gegen den MSV Duisburg auszuspielen.
Eine endgültige Entscheidung des Verbandes, ob ein Aufstieg Baumbergs in die U17-Bundesliga überhaupt möglich wäre, gibt es noch nicht. Allerdings ist Saka zuversichtlich, dass es für die Baumberger klappen könnte: "Wir müssen zunächst erst mal das Rückspiel abwarten. Wenn es erfolgreich wird, haben wir meiner Meinung nach recht gute Chancen. Wir möchten niemandem die Schuld in die Schuhe schieben, allerdings liegt der Fehler aus unserer Sicht beim Verband. Von daher sollte sich das irgendwie klären lassen, wenn wir es uns sportlich auch verdient hätten", so Saka.
Sein Zusatz: "Wir sind verdient hier. Uns ging es erst mal um die Chance, diese Spiele überhaupt austragen zu dürfen. Sollten wir ein gutes Ergebnis einfahren, setzten wir uns zusammen und schauen, ob es für uns als Verein möglich ist, den Gang in die Bundesliga anzutreten. Wenn ja, dann gehen wir das mit viel Elan an und freuen uns drauf."
u Beginn waren die Bedingungen wirklich katastrophal. Wenn man das mit Dortmund vergleicht, wo ich herkomme, war das ein Unterschied wie Tag und Nacht
Kosi Saka
Saka, der seit 2019 für die Jugendabteilung der Mannschaft aus Monheim am Rhein verantwortlich ist, erklärt, wie beschwerlich der Weg seitdem war. 2019 seien zwei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel von den 40 Spielern die als Jugendspieler gelistet waren, lediglich vier zum Training erschienen.
Durch viel Überzeugungsarbeit und jüngere Spieler, die in höheren Altersklassen aushelfen mussten, konnte man notdürftig Mannschaften von elf Spielern zusammenstellen. "Zu Beginn waren die Bedingungen wirklich katastrophal. Wenn man das mit Dortmund vergleicht, wo ich herkomme, war das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Unsere Vision war damals, sich innerhalb von sechs Jahren in den Niederrheinligen zu etablieren, wir stehen jetzt nach drei mit der U17 vor der Möglichkeit in die Bundesliga aufzusteigen. Das ist wirklich sensationell", erklärt Saka. Für die B-Junioren sei das Spiel gegen den MSV, die mit einem großen Nachwuchsleistungszentrum und ganz anderen Bedingungen ausgestattet sind, ein Bonus, führt Saka an. Dennoch wolle man die Möglichkeit annehmen. Darf Erfolg der Baumberger bleibt auch in der Region nicht unbemerkt. In den vergangen Wochen seinen über 100 Anfragen für ein Probetraining von Kindern aus der Region eingegangen.