Englands Vorzeigeklub Manchester United hat geplante Gespräche mit dem US-Milliardär Malcolm Glazer über dessen Übernahmeangebot abgesagt. Man betrachte ein größtenteils über Schulden finanziertes Angebot als "nicht im Interesse des Vereins", teilte der Klubvorstand des an der Börse platzierten Unternehmens offiziell mit. Damit wandte sich die Führung des Traditionsvereins erstmals öffentlich gegen Glazers angeblich bevorstehendes Kaufgebot in Höhe von umgerechnet 1,14 Milliarden Euro.
Kaufhausketten-Tycoon hat Aktien erworben
Der 76 Jahre alte Kaufhausketten-Tycoon aus Florida mit einem geschätzten Vermögen von rund einer Milliarde US-Dollar hatte in den vergangenen Wochen "ManU"-Aktien bis zu einem derzeitigen Gesamtanteil von 28,11 Prozent erworben. Glazer, dem bereits der letztjährige Super-Bowl-Gewinner Tampa Bay Buccaneers aus der amerikanischen Football-Profiliga NFL gehört, benötigt nach englischem Recht 30 Prozent der Klub-Anteile für ein offizielles Übernahmeangebot. Die Gespräche mit dem "ManU"-Vorstand sollten dafür den den Weg ebnen.
Fans und Aktionäre hatten sich zuletzt vehement gegen den Verkauf ihres Klubs gewehrt und die Vereinsführung zum Handeln aufgefordert.