Am Ende wurde ausgiebig gefeiert. Von Untergangsstimmung war bei den Spielerinnen des FCR Duisburg trotz der großen Ungewissheit in Sachen Zukunft nichts zu spüren. Warum auch? Nach dem zweiten Sieg in Folge haben sich die Löwinnen mit dem 3:0 (1:0) über den FF USV Jena zumindest sportlich wieder ein bisschen freigeschwommen und ein großes Zeichen gesetzt, dass es sich lohnt, den Verein am Leben zu halten.
Das hätten vor allem die Spielerinnen mehr als verdient, die gegen Jena aufopferungsvoll kämpften. Ihren kleinen Siegeszug, den sie in der Vor-Woche mit dem 1:0-Sieg in München gestartet hatten, wollten sie jetzt zu Hause vor den eigenen Fans fortsetzen.
Ausgerechnet in einer Zeit, in der es fast aussichtslos für den Klub aussieht, fängt die Mannschaft an zu punkten. Gegen Jena gelang das zwar nicht mit dem schönsten Fußball, dafür aber mit der richtigen Einstellung. „Fußballerisch haben wir nicht überzeugt“, erklärte darum auch FCR-Trainer Sven Kahlert, „dafür aber kämpferisch und läuferisch.“
Und auch Stefanie Weichelt sagte mit einem Blick auf die Tabelle: „Wir sind gerade nicht in einer Phase, in der wir über grandiosen Fußball Spiele gewinnen. Wir haben jetzt verstanden, dass wir Fußball kämpfen müssen.“
Kämpfen muss der Verein auch um seine Zukunft. Wenn es ganz schlecht läuft, dann war das Spiel gegen Jena erst einmal das allerletzte Spiel der Duisburgerinnen als Bundesligist. Auf jeden Fall war es aber das letzte Spiel als FCR Duisburg. Sollte die Mannschaft nach der Winterpause weiter spielen, dann unter neuem Namen. Ob der dann MSV Duisburg lautet oder VfB Homberg, wird sich noch herausstellen. Fest steht, dass bis zum 16. Dezember eine Entscheidung getroffen sein muss, ob es überhaupt weiter geht, oder ob die Löwinnen als erster Absteiger feststehen.
„Das war es noch nicht“
Weichelt will nicht daran denken, dass die Zeiten des Bundesliga-Fußballs in Duisburg vorbei sind. „Ich gehe davon aus, dass es das noch nicht war. Es wäre schade, denn wir sind eine super Mannschaft, in der eine Menge Potenzial für die Zukunft steckt. Und ich hoffe, dass das viele Leute erkennen, die da die Hand am Hebel haben und dass es weiter geht. Das ist mein persönlicher Weihnachtswunsch.“
Und auch ihre Mitspielerinnen scheinen die Hoffnung noch nicht aufgegeben zu haben. Die Stimmung nach dem Sieg gegen Jena war jedenfalls ausgelassen. Mit einem eigens einstudierten Tänzchen verabschiedeten sich die Löwinnen in die Winterpause, in der sie sich dann hoffentlich auf die Rückrunde vorbereiten können.