Das Stadion des MSV kennt Jennifer Oster schon gut. Schließlich feierte die Ur-Duisburgerin in der Arena den größten Erfolg ihrer inzwischen doch schon gut zehnjährigen Fußball-Karriere: den UEFA-Pokal-Sieg 2009.
Seit Anfang des Jahres gehört Oster jetzt auch dem Verein an, in dessen Stadion sie den Pokal gewinnen konnte. Für die 27-Jährige war die Übernahme durch den MSV Duisburg etwas ganz Besonderes in ihrer Laufbahn als Fußballerin. Für „Osti“ bedeutete es den ersten Vereinswechsel in ihrer Karriere.
Und auch wenn sich der ein bisschen komisch angefühlt hat, fühlt sich „Osti“ eigentlich schon jetzt ganz wohl im Trikot der Zebras. „Für uns ist es einfach wichtig, dass wir weiter Fußball spielen können“, erklärt die Kapitänin nach den turbulenten letzten Wochen. „Ob das Trikot jetzt blau, weiß, grün, rot oder pink ist, ist erst mal egal. Wir sind froh, dass dass wir die Stadt Duisburg weiterhin repräsentieren können und wir hoffen, dabei erfolgreich zu sein.“
Zehn Euro für den FCR
Auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem neuen Mutterverein, in dem die Frauen, die komplett mit Erster, Zweiter und drei Jungendmannschaften beigetreten sind, ihre eigene Abteilung haben, war dennoch zu spüren, dass es für alle Beteiligten noch etwas gewöhnungsbedürftig war, dass aus dem FCR auf einmal der MSV geworden ist. „Wer als nächstes FCR sagt“, meinte Geschäftsführer Bern Maas, nachdem er selbst vom FCR gesprochen hatte, „der bezahlt zehn Euro.“ Und siehe da – es kam nie wieder vor. „Ich denke mal, es wird schnell gehen, dass wir uns an den neuen Namen gewöhnen“, glaubt Oster, die trotzdem noch hinterher schiebt. „Wenn ich allerdings die Zeitung aufschlage oder im Internet gucke, und da MSV statt FCR steht, ist das im Moment auf jeden Fall noch ein bisschen ungewohnt.“
Erster Auftritt beim Hallenmasters
Am Wochenende haben die MSV-Ladys ihren ersten offiziellen Auftritt unter neuem Namen. Spätestens wenn sie vom Hallenmasters in Magdeburg zurückkehren, werden sie sich als Zebras fühlen. Schließlich, so empfindet es zumindest Oster, „macht es auch ein bisschen stolz, das MSV-Trikot zu tragen.“ Außerdem können die Frauen durchaus vom neuen Vereinsnamen profitieren. „Wenn ich früher jemandem gesagt habe, dass ich in Duisburg Fußball spiele, dann haben immer alle Leute gleich an den MSV gedacht“, erinnert sich Oster an vergangene Zeiten. „Den FCR kennt man doch nur, wenn man sich für Frauenfußball interessiert.“
Für Frauenfußball müssen sich jetzt auch die MSV-Verantwortlichen etwas mehr interessieren. Doch es macht sich niemand Sorgen, dass das nicht funktioniert. „Es macht unglaublich viel Spaß, mit den Leuten zusammenzuarbeiten“, erklärt Maas, der maßgeblich auf den Zusammenschluss hingearbeitet hat. Und außerdem könne man ja nur von einander profitieren. Viele Details müssen in den nächsten Wochen aber noch geklärt werden. Am wichtigsten ist jedoch, weiß Präsident Udo Kirmse, „dass wir jetzt zusammenwachsen.“