Denn wie schon in den Spielen zuvor, haben die Essenerinnen die erste Halbzeit völlig verschlafen, was Trainer Markus Högner dazu veranlasste, in der Pause richtig laut zu werden. „Ich war sauer“, offenbarte der SGS-Coach seine Gefühle. „Wir hätten hier Werbung für den Frauenfußball machen können, stattdessen liefern wir so ein Spiel ab.“ Deswegen war es auch bitter nötig, dass Högner an die Ehre und die Vorbildfunktion seiner Spielerinnen appellierte. Im Publikum waren – am Vormittag fand rund um das Stadion mit 200 Kindern ein Spendenlauf für die SOS-Kinderdörfer statt – viele Familien zu Gast, die man mit attraktivem Fußball vielleicht für eine weitere Partie hätte gewinnen können.
Mit Rückstand in die Pause
Stattdessen stellten sich die Essenerinnen mal wieder selten dämlich an, Irini Ioannidou hatte Glück, dass sie wegen einer Notbremse nicht vom Platz gestellt wurde und der anschließende Freistoß bedeutete die Sindelfinger Führung (18.). „Das war ein bisschen symptomatisch für die Rückrunde“, wusste Dallmann.
Danach wachten die Gastgeberinnen aber langsam auf – zumindest auf einigen Positionen – und das Offensivspiel wurde besser. Charline Hartmann oder Emma Mitchell hatten den Ausgleich auf dem Fuß, doch wie so oft traf Essen das Tor nicht. Es musste mal wieder Isabelle Wolf her, die, zur Pause eingewechselt, zum Ausgleich traf (52.) und weitere zehn Minuten später Dallmann zur Führung bediente. „In der Halbzeit ist es mächtig laut geworden in der Kabine, aber das hat dann ja auch Wirkung gezeigt“, wusste die Torschützin, die für das letzten Saisonspiel in Freiburg ein Ziel hat: „Laufen bis wir tot umfallen“