"Wir wollten hier definitv Punkte holen und wie in der letzten Saison wieder Fünfter werden", ärgert sich Ina Mester. "Aber das Ziel haben wir jetzt definitiv verpasst", weiß die defensive Mittelfeldspielerin. Doch sie versucht sich und ihre Mädels postwendend wieder aufzubauen: "Nichtsdestotrotz haben wir eine gute Saison gespielt, da brauchen wir uns nicht zu verstecken."
Vor allem zu Hause waren die Essenerinnen so etwas wie eine Macht. Wolfsburg, Frankfurt und Potsdam mussten Punkte lassen. Und auch Pokalsieger Bayern München fuhr ohne etwas Zählbares wieder nach Hause. Doch gerade diese Auftritte sind es, die den Fans in Erinnerung geblieben sind und, das weiß der Trainer, die Erwartungen an seine Mädels natürlich schüren. "Wenn man Potsdam schlägt, dann erwarten alle, dass man Neuenahr an die Wand spielt. Aber die Mannschaft von Colin Bell ist gut organisiert, die Spiele sind immer schwer. Da muss man realistisch bleiben."
Fast keine Offensivbemühungen
"Wir haben auch in anderen Spielen gute Leistungen gezeigt", erinnert sich Mester. Aber auch weniger gute: Das Spiel gegen Jena, wo es ein mehr als zähes 2:2 gab, obwohl die gegnerische Torhüterin ihr Nichtkönnen ein ums andere Mal unter Beweis gestellt hat. Oder die Partie gegen Leverkusen, als nicht einmal Tore fielen, weil es fast keine Offensivbemühungen gab.
Auch gegen Bad Neuenahr hat die Mannschaft mal wieder ein neues Gesicht gezeigt und an die Unkonstantheit, die sie nun schon seit 20 Spieltagen an den Tag legt, angeknüpft. Heute top, morgen flop, übermorgen mittelmaß und dann wieder zurück. "Die erste Halbzeit haben wir ein wenig verschlafen", analysiert Mester. "Die wichtigen Zweikämpfe haben wir nicht gewonnen und sind durch wirklich blöde Situationen in Rückstand geraten."
Uneinigkeit im Strafraum
Bezeichnend dafür das Tor zum 0:1. Nach einem Freistoß von Aylin Yaren sind sich Sarah Freutel und Lisa Weiß nicht einig, wer denn jetzt zum Ball gehen soll. "Wie heißt das so schön: Nimm du ihn, ich hab ihn sicher. Da war Celia dann die lachende Dritte", erklärt Mester die Situation, die außerdem glaubt, dass der Mannschaft Melanie Hoffmann gefehlt hat, weil sie mit muskulären Problemen zu kämpfen hat. Ärgerlich, dass sie, so Högner, wohl auch nicht mehr zurückkommen wird in den letzten beiden Spielen.
Für diese haben sich die Essenerinnen jetzt vorgenommen, zumindest noch Platz sechs zu erreichen. Erst geht es zu Hause gegen Sindelfingen, dann gegen Freiburg. "Gegen Sindelfingen gibt es für micht nichts anderes, als einen Sieg", blickt Mester voraus, "aber auch gegen Freiburg wollen wir nochmal alles in die Waagschale werfen und dann holen wir hoffentlich sechs Punkte und haben einen guten Saisonabschluss."