Der Auftritt beim 3:2 (2:1)-Erfolg gegen das bisherige Überraschungsteam der Saison, dem VfL Wolfsburg, war zudem der beste der laufenden Spielzeit.
„Essen hat uns vorgemacht, wie man in das Spiel gehen muss“, fand Wolfsburgs Coach Ralf Kellermann anerkennende Worte. Stark war insbesondere die erste Halbzeit. Note eins für den kämpferischen Einsatz. Ein Sternchen konnte man hinter den Namen von Michele Weissenhofer setzen. Die Amerikanerin, die als Sturmspitze agierte, gab keinen Zweikampf verloren, half zudem sowohl auf dem rechten als auch auf dem linken Flügel aus – und war an zwei Toren beteiligt.
Zunächst aber gerieten die Schönebeckerinnen in Rückstand. Nach einer Ecke war U20-Weltmeisterin Selina Wagner per Kopfball erfolgreich (10.). Die SGS, bei denen die Portugiesin Carole da Silva Costa und Ina Mester ihr Saison-Debüt gaben, ließen in dieser Situation jegliche Zuordnung vermissen.
Nur zehn Minuten später die gleiche Situation, allerdings in der anderen Hälfte. VfL-Schlussfrau Alisa Vetterlein lenkte den Freistoß von Irini Ioannidou zur Ecke. Melanie Hoffmanns Flanke landete bei Sarah Freutel, die – ebenso per Kopf – zum Ausgleich traf. Und noch vor der Pause folgte die verdiente Führung. Wunderbar der Distanzschuss von Weissenhofer aus halbrechter Position, der Lohn für die überragende Leistung (33.).
SG Schönebeck: Weiß - Bade, da Silva Costa, Hauer, Ioannidou - Martini, Mester - Freutel (90. Malinowski), M. Hoffmann, Oliveira Leite 72. Hamann) - Weissenhofer (90.+1 Kraus). Wolfsburg: Vetterlein - Chandraratne (75. Moser), Smith, Omilade, Bunte - I. Hartmann, Wilkens - Jakabfi, Wiik, Wagner (46. Larsen Kaurin) - M. Müller. SR: Rafalski (Bad Zwesten). Tore: 0:1 Wagner (10.), 1:1 Freutel (20.), 2:1 Weissenhofer (33.), 3:1 Freutel (52.), 3:2 M. Müller (60.). Gelbe Karte: Hauer. Zuschauer: 548.
Mit so großem Applaus wurden die SGS-Mädels zur Halbzeit selten in die Kabine geschickt. Selbstbewusst gingen die Essenerinnen sodann auch in die Schlusshälfte. „Wir haben lange geübt. Ich freue mich, dass es endlich geklappt hat“, sagte SGS-Trainer Markus Högner und meinte damit die mustergültige Torvorlage von Weissenhofer in Form ihres spektakulären Salto-Einwurfes, den erneut Freutel ins Tor verlängerte. Dabei hatte sich diese Variante bereits bis rumgesprochen. „Wir waren eigentlich vorbereitet. Das war der zweite Patzer von unserer Torhüterin“, monierte Kellermann.
Aber unverständlicherweise wurde das Spiel der Högner-Elf anschließend unsicherer, das hohe Tempo aus der ersten Hälfte forderte sein Tribut. Und plötzlich musste sogar gezittert werden. Nach einem Foul von Ioannidou an der Strafraumgrenze bekamen die „Wölfinnen“ einen Freistoß zugesprochen. Martina Müller traf per Kopf zum 2:3-Anschluss (60.). Die 30-Jährige hatte anschließend noch weitere gute Aktionen, darunter ein Lattentreffer (62.). „Mit Glück und Verstand haben wir den zweiten Heimsieg aber über die Runde gebracht“, atmete Högner auf, der nach dem Schlusspfiff lange brauchte, „um den Puls von 200 wieder runter zu bekommen“. Bis zum nächsten Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den Hamburger SV sollte dies gelungen sein.