Es war spät geworden auf der Margarethenhöhe, als die Spieler des TuSEM Essen eine Jubeltraube um ihren Torwart bildeten. Leon Schulten war in der ersten Runde des Niederrheinpokals gegen Oberligist DJK Adler Union Frintrop (7:6 n.E.) zum Matchwinner für den Bezirksligisten geworden.
"Wir wissen, dass wir einen absoluten Top-Torhüter für die Bezirksliga haben, der auch spielerisch gut ist", sagte TuSEM-Trainer Carsten Isenberg als der erste Jubel-Sturm abgeflacht war. "Ich sage immer gerne, der könnte auch auf der Sechs spielen, so gut ist er technisch."
Seine Vielseitigkeit stellte der 24-Jährige im Elfmeterschießen eindrucksvoll unter Beweis. Zunächst rettete Schulten seine Mannschaft, die bereits zweimal verschossen hatte, indem er den fünften und vermeintlich entscheidenden Strafstoß von Frintrop parierte. So ging es auch im Elfmeterschießen in die Verlängerung.
Dort verwandelten zunächst alle Schützen souverän - auch Schulten. Der Keeper hatte sich den Ball als neuntes auf dem Punkt zurechtgelegt. "Ich hatte keine Sorge, dass er den auch selber reinschießt", sagte Isenberg. "Er ist ein verlässlicher, sehr gut ausgebildeter Torhüter, der auch immer in Drucksituationen die Ruhe behält."
Keeper Schulten: Elfmeter verwandelt, drei Elfmeter gehalten
Und als wäre das nicht genug, parierte Schulten zurück auf seiner eigentlichen Position erneut und verschwand kurz darauf in besagter Jubeltraube. "Die Jungs haben sich belohnt für 120 Minuten Leidenschaft, aber auch eine absolut taktisch disziplinierte Leistung", so Isenberg weiter.
"Wie wir als Verbund verteidigt haben, das war schon gut. So viele Torchancen haben wir nicht zugelassen." TuSEM hatte seine Lehren aus der letzten Begegnung gezogen. Ende April standen sich die Mannschaften zuletzt im Kreispokal gegenüber. "Da haben wir es anders gemacht und sind höher angelaufen." Frintrop gewann 5:2.
Den Gefallen wollte Isenberg den Gästen nicht erneut tun. "Das war bewusst von uns, dass wir gesagt haben, wir verteidigen es tiefer, wollen keine Räume anbieten und geben dem Gegner den Ball." Dadurch lief TuSEM die meiste Zeit hinterher, ließ aber kaum gefährliche Torchancen zu.
"Die letzten 30, 40 Minuten wurde es natürlich schwieriger, da wurden die Wege länger und es hat ein bisschen die Entlastung gefehlt. Von der Mentalität, der Einstellung bin ich einfach nur stolz, dass die Jungs das gegen einen so starken Gegner durchgezogen haben."
Bereits vor Anpfiff stand fest, auf wen der Sieger in der zweiten Runde des Niederrheinpokals treffen wird. Es wartet der Landesligist DV Solingen.