„Wir haben gestern um ein Gespräch gebeten um Herrn Schulz darüber zu informieren, dass der Vorstand einstimmig der Meinung war, dass wir den Vertrag nach dieser Spielzeit nicht mehr verlängern“, erklärt der erste Vorsitzende Burghard Graf die Ausgangssituation. Schulz zog daraufhin die sofortige Konsequenz: „Ich bin maßlos enttäuscht und sehe unter diesen Umstände keinen Sinn für eine weitere Zusammenarbeit. Außerdem möchte ich dem neuen Trainer nicht im Weg stehen.“ Die deutlichen Niederlagen gegen den FC Neuruhrort und dem SV Wanne 11 fungieren hingegen nicht als Auslöser für die Entscheidung. Als Kritikpunkt wurde vor allem die Jugendarbeit, der in nächster Zeit oberster Priorität eingeräumt werden soll, angeführt. Dirk Sadowicz soll eine neue, jugendliche Mannschaft aufbauen.
„Schulz konnte in der Vergangenheit nicht mit A-Jugend-Spielern umgehen. Er hatte genug Möglichkeiten, aber stattdessen lieber auf fertige Akteure gesetzt“, sagt Graf und sorgt mit dieser Aussage für Unmut bei der Gegenpartei.
Ralf Schulz erklärte gestern seinen Rücktritt beim BV Herne-Süd (RS-Foto).
„Ich kann die Gründe nicht ganz nachvollziehen. Letzte Saison wurde bemängelt, dass ich dem Nachwuchs keine Chance gegeben hätte. Nun wollte ich das ändern, aber das war anscheinend auch falsch. Mir wurde vorgeworfen, dass ich zu viel Theater machen würde“, ärgert sich Schulz und fügt hinzu: „Wer mich kennt weiß, dass ich mich nicht verbiegen lasse. Ich hätte sonst auch nicht so einen Erfolg gehabt.“ Sein Lob gilt in diesem Zusammenhang dem ehemaligen Vorsitzenden Uwe Ronge, der durch seine gute Arbeit einen großen Beitrag an den positiven Entwicklungen geleistet habe.
Beim BV Herne-Süd soll nun, auch aus finanziellen Gründen, eine „Starr-Saison“ eingeleitet werden und ein zweiter Umbruch, der Erste erfolgte bereits in der Winterpause, gewagt werden. Schulz, der an der Bergstraße nach eigener Bekundung eine tolle Zeit hatte, will in den kommenden Wochen zunächst nichts überstürzen: „Ich bin jederzeit für Gespräche offen. Wenn es um Fußball geht bin ich ein Verrückter, aber ich kann mich auch anders beschäftigen.“