Dass sich ausgerechnet der Klub aus dem Jahnstadion, der eine so holprige letzte Spielzeit erlebte und nur knapp dem Abstieg in die Kreisliga A entkam, plötzlich ganz oben im Klassement der Bezirksliga festsetzen würde. „Meine Mannschaft hat in der Vorbereitung vieles investiert und zeigt sich auch jetzt weiter hungrig und engagiert“, findet Mevlüt Ata anerkennende Worte für die Einstellung seiner Schützlinge.
Dem VfB-Trainer und seinem Team steht an diesem Wochenende das erste, vom Papier her echte Topspiel der Saison bevor. Die Schwarz-Weißen empfangen am Sonntag (15 Uhr) die DJK Vierlinden zum Kräftemessen. So kommt es an der Parkstraße auch zum Duell Zweiter gegen Dritter: Während sich die Bottroper bisweilen absolut schadlos hielten, mussten die Gäste aus Duisburg in sieben Spielen lediglich eine einzige Niederlage hinnehmen. Somit befindet sich die DJK mit einem Rückstand von drei Punkten in Lauerstellung zum VfB. „Wir wissen, was in diesem Duell auf dem Spiel steht“, so Ata. Allerdings sieht der Bottroper Coach dem Spitzenspiel gelassen entgegen: „Wir freuen uns einfach riesig auf dieses Spiel. Genau das sind die Partien, auf die wir hinarbeiten wollen. Wir alle haben großen Spaß daran. Natürlich wollen wir auch dieses Duell möglichst positiv gestalten.“
Wenngleich die Teams in der abgelaufenen Spielzeit noch nicht in den Genuss kamen, sich auf dem Spielfeld ein Duell zu liefern, glaubt Ata dennoch, den Kontrahenten ausreichend zu kennen. „Ich habe mir genügend Informationen eingeholt und weiß um die Stärken und Schwächen von Vierlinden.“
Koncic-Brüder im Fokus
Ata kommt aber nicht drum herum, eindringlich vor der Offensive der Gäste zu warnen, die derzeit mit 24 erzielten Toren den drittbesten Sturm der Liga stellt. „Wir dürfen sie nicht unterschätzen. Anderenfalls laufen wir Gefahr, ins offene Messer zu rennen“, so der VfB-Trainer, der sein Augenmerk vor allem auf die Gebrüder Koncic richtet. „Benjamin und Nikola verfügen über reichlich Erfahrung.“
Noch mehr Gewicht erhält seine Aussage durch die Tatsache, dass die Bottroper in den eigenen Reihen am Sonntag improvisieren müssen. Zwar steht dem VfB gegen Vierlinden nahezu der gesamte Kader zur Verfügung, allerdings muss die Ata-Elf in der defensiven Viererkette Abstriche machen: Kevin Wagener beginnt nach seiner Verletzung derzeit mit dem Aufbautraining, Samuel Kahnert fällt mit einem Bänderriss laut Ata „mindestens für sechs Wochen aus.“ Dazu wird auch Laszlo Szalkai den Bottropern gegen die Duisburger nicht zur Verfügung stehen. „Wir werden aber schon jemanden finden, der die Innenverteidigung besetzt. Ansonsten sehe ich dem Spiel sehr optimistisch entgegen“, so Ata, „wir haben ein Heimspiel und wollen gerne die nächsten Punkte einfahren.“
Doch selbst im Falle des Misserfolgs würden die Bottroper nicht die Hände über den Köpfen zusammenschlagen. „Das wäre kein Beinbruch, da jede Serie irgendwann endet. Eigentlich beschäftigen wir uns mit diesem Gedanken aber so gut wie gar nicht.“