Bei wenigen Amateurvereinen war in den letzten Wochen so viel los wie beim Dortmunder Bezirksligisten Alemannia Scharnhorst. Neben der Trennung von Trainer, Co., und dem Sportlichen Leiter, wollten zudem 18 Spieler den Verein vorerst verlassen.
Mittlerweile nähert man sich in Scharnhorst dem Normalzustand. Während Ex-Trainer Thomas Faust einen neuen Verein gefunden hat, sind mittlerweile zwölf Spieler zur Alemannia zurückgekehrt. Interimstrainer Jürgen Theuerl guckt nun etwas erleichterter und optimistischer auf die letzten drei Spiele vor der Winterpause.
"Wir rücken jetzt ganz eng zusammen"
"Viele haben gemerkt: Eigentlich macht unser Abschied hier gar keinen Sinn. Nun kommen einige wieder zurück", berichtet Theuerl. Bis auf fünf Spieler sind "alle wieder umgekippt." Dem neuen Trainer steht somit der Großteil des alten Bezirksligakaders zur Verfügung. Und es läuft wieder besser: "Jeder arbeitet richtig mit. Wir hatten am Dienstag eine gute, geschlossene Trainingseinheit. Wir rücken jetzt ganz eng zusammen."
Sportlich soll es jetzt aufwärts gehen. Helfen sollen dabei auchdrei Ehemalige. "Als wir vor zwei Jahren aus der Kreisliga A aufgestiegen sind, hat der damalige Coach Markus Schmidt drei Spieler aussortiert. Ein Anruf hat uns gereicht, um sie ins Boot zurückzuholen", freut Theuerl sich über die zusätzliche Unterstützung. Das was fehlt, ist jetzt natürlich die Eingespieltheit. "Trotzdem können wir optimistisch an die kommenden Aufgaben gehen", findet der Trainer.
"Gar keinen Kontakt" zu den fünf Abgängen
Geklärt ist freilich immer noch nicht alles: Unklar ist, was mit den fünf Spielern passiert, die (noch) nicht zurückgekehrt sind. "Abgemeldet hat sich noch keiner", erzählt Theuerl. Somit kann sich keiner der Spieler bei einem neuen Verein anmelden. "Wir haben noch gar nichts von ihnen gehört. Wir haben gar keinen Kontakt, weder positiven noch negativen."
Auch Theuerls Zukunft ist noch ungewiss. Ursprünglich war er nur als Lösung bis zur Winterpause angedacht - nun will er nicht ausschließen, dass er und Co-Trainer Torsten Gläß "bis zur Sommerpause durchziehen werden. Im Moment macht es wieder richtig Spaß hier. Wir atmen jetzt erst einmal richtig durch. Wir führen zwar auch Gespräche mit anderen Trainern, aber machen jetzt keine Harakiri-Entscheidungen. Aber der Fußball ist schnelllebig, man weiß nie, was passiert."
Vor allem nicht in Scharnhorst.