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Bezirksliga WF kompakt
Die "Großen Drei" wollen auf Platz eins

Bezirksliga WF kompakt: Günnigfeld patzt

Zwei Spieltage vor Saisonende sind weitere Entscheidungen gefallen. Des einen Freud ist des anderen Leid. Das erfuhren einige Teams am Wochenende.

Bezirksliga 6

Ein echtes Herzschlagfinale könnte es am letzten Spieltag der westfälischen Bezirksliga 6 geben. Gleich sechs Teams müssen noch um den Klassenerhalt bangen, die Plätze 15 bis zehn trennen dabei lediglich drei Punkte. Trotz der 4:3-Niederlage bei der SG Hemer hat der VfK Iserlohn im Abstiegskrimi dabei die besten Karten. Mit drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang und dem besten Torverhältnis hat die Mannschaft um Coach Aykan Kutlu berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Dagegen erwartet den momentan auf Platz 15 rangierenden Rivalen VTS Iserlohn ein echtes Endspiel. Coach Cihan Senel und seine Truppe empfangen am letzten Spieltag die Zweitvertretung des TuS Ennepetal, die nur zwei Punkte mehr auf dem Konto hat. Mit einem Sieg wären die Iserlohner somit gerettet. "Wir wollen auf jeden Fall in der Liga bleiben, deswegen werden wir als Sieger vom Platz gehen", gab sich der Iserlohn-Coach, dessen drei Brüder und zwei Cousins als Spieler fungieren, kämpferisch. Derweil konnten beide Mannschaften am Wochenende punkten. Iserlohn kam zu einem beachtlichen 0:0 gegen den Tabellenzweiten SC Obersprockhövel, während Ennepetal gar mit 5:1 beim bereits abgestiegenen SSV Kalthof gewann. Im Kellerduell verschaffte sich die Spielvereinigung Breckerfeld mit einem 3:2-Sieg über den Geisecker SV etwas Luft und steht nun mit 44 Zählern auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Auch die abstiegsgefährdete DJK Schwerte setzte am vergangenen Spieltag ein Zeichen und kam zu einem 1:1-Remis beim designierten Meister Hedefspor Hattingen. Die Mannen aus Schwerte sind vor dem letzten Spieltag somit punktgleich mit dem Geisecker SV und der Reserve aus Ennepetal (alle 45). Eine Konstellation, die Dramatik am letzten Spieltag quasi garantiert!

Am Mittwoch sollen die Korken knallen

Derweil laufen bei Hedefspor Hattingen die Vorbereitungen für die große Sause. Zwar verpasste es die Truppe um Coach Peter Kursinski mit dem Remis gegen die Schwerter, den Aufstieg schon am vergangenen Spieltag perfekt zu machen, jedoch bietet sich den Hattingern bereits am Mittwoch im Nachholspiel gegen den FSV Gevelsberg die Gelegenheit, die Meisterschaft vor heimischem Publikum zu feiern. Dabei würde dem Tabellenführer schon ein Remis genügen, um den Titel zu holen und die Saison am letzten Spieltag in Ruhe ausklingen lassen zu können. Indes reichte dem Zweitplatzierten SC Obersprockhoevel die Punkteteilung mit Iserlohn, um vorzeitig Platz zwei zu sichern. Dieser erlaubt es der Mannschaft um Toptorjäger Muhidin Ramovic, an der Aufstiegsrelegation teilzunehmen, an deren Ende ein Bezirksligist in die Landesliga aufsteigen darf.

Bezirksliga 7

Auch wenn für beide Mannschaften schon länger die Luft raus ist, kann das, was sich am Sonntag an der Wiltroper Straße in Lippetal abspielte, schon als kleine Sensation bezeichnet werden. Hier empfing die TuS SG Oestinghausen den BSV Menden und fuhr einen 4:2-Sieg ein. Dabei hätten die Vorzeichen vor der Partie nicht unterschiedlicher sein können: Schließlich können die Hausherren schon längst für die Kreisliga planen, zuvor hatte die Mannschaft um Coach Ralf Bellenhaus lediglich zehn magere Zähler geholt, was gleichbedeutend mit dem letzten Tabellenplatz ist. Dagegen thronen die Gäste aus Menden unangefochten an der Tabellenspitze, der Aufstieg ist beschlossene Sache. Nichtsdestotrotz schienen die Mannen um Coach Mark Elbracht das Spiel nicht allzu ernst zu nehmen, die Gastgeber führten gar mit 4:0 zur Halbzeit. "Wir haben sehr wenig investiert, das konnte man sich nicht gut angucken", bilanzierte der BSV-Coach. Außerdem feierte der SVF Herringen mit einem 7:1-Kantersieg über den SV Langschede die Sicherung von Rang zwei. Somit dürfen die Herringer ebenfalls an der Aufstiegsrelegation teilnehmen und können sich eine Resthoffnung bewahren, doch noch den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen.

Spektakel in Hamm

Derweil bot sich den Zuschauern in Hamm ein Spiel, das reich an Dramatik war. Die Hausherren TSC Hamm besiegten letztendlich die auf Platz sechs rangierende Gastmannschaft TuS Wiescherhöfen mit 4:3. Dabei wurde die Begegnung erst in den Schlussminuten entschieden, die Gäste sahen sich schon als Sieger, als Julian Rohlmann in der 91. Minute das 3:2 erzielte. Dann jedoch überschlugen sich die Ereignisse: Nach einer Rudelbildung wurden zunächst drei Spieler vom Platz gestellt, dann drehten die Hammer das Spiel durch die späten Tore von Ersin Sen (92.) und Ercan Taymaz (96.) in der insgesamt zehnminütigen Nachspielzeit. "Eigentlich war es ein richtig schlechtes Spiel", bilanzierte Gäste-Coach Mark Bördeling trotz der spektakulären Schlussphase.

Bezirksliga 8

Der Königsborner SV gewann überraschend gegen den Tabellendritten aus Kamen mit 4:0 und kann somit nicht mehr absteigen, der Abstand nach unten beträgt einen Spieltag vor Schluss fünf Punkte. Frank Griesdorn, Trainer der Königsborner, war überglücklich und sprach von dem "besten Saisonspiel" seines Teams. "Als ich das Team übernommen habe, standen wir mit einem Punkt am Tabellenende. Jetzt können wir mit einem Sieg am letzten Spieltag sogar noch einen einstelligen Tabellenplatz erreichen. Ich habe immer gesagt, dass meine Mannschaft unter die ersten Fünf gehört, im Abstiegskampf haben wir eigentlich nichts zu suchen", lobte Griesdorn seine Mannschaft nach dem Klassenerhalt. Auch der TuS Ascheberg ( 4:0 gegen TuS H.- Sommerberg), Alemannia Scharnhorst (6:4 gegen FC Nordkirchen) und der FC TuRa Bergkamen (1:2 gegen BSV Schüren) haben die Klasse gesichert.

Spannung im Abstiegskampf

Drei Absteiger stehen schon länger fest, doch gleich vier Mannschaften kämpfen immer noch gegen den Abstieg. Den ominösen Platz unter dem Strich hat momentan die SG Phönix Eving inne. Am gestrigen Sonntag verlor man das Duell gegen den direkten Konkurrenten Werner SC mit 1:2 und hat nun drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Daniel Durkalic erzielte das entscheidene Tor in der 87. Minute. Ebenfalls drei Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz haben die SuS Kaiserau sowie Westfalia Wethmar. Am 33. Spieltag kam es zum direkten Duell, das die SuS mit 1:0 für sich entscheiden konnte. Die SG Phönix Eving muss am letzten Spieltag drei Punkte holen und auf Schützenhilfe der anderen Vereine hoffen, es bleibt also bis zum Schluss spannend.

Bezirksliga 9

Meister Stuckenbusch scheint sich wieder vom Feier-Marathon erholt zu haben. Nach der 0:2-Niederlage in der Vorwoche bei Abstiegskanditat YEG Hassel fegte der Aufsteiger Wacker Obercastrop mit 5:1 vom Platz. Eine dicke Überraschung gelang der zuletzt formschwachen SpVg Schwerin (13.): Nach drei Niederlagen in Folge schickte Schwerin den vormaligen Tabellendritten, BW Westfalia Langenbochum, mit 4:1 nach Hause. Mann der Partie war Blau-Gelb-Spielmacher Marc Olschewski, der zunächst den Führungstreffer vorbereitete und im zweiten Durchgang einen lupenreinen Hattrick (66., 69., 77.) schnürte. Indes gab es beim Tabellenzweiten Vestia Disteln ein leichtes "Anschwitzen" für die anstehende Landesliga-Relegation. Obwohl laut Co-Trainer Thomas Salm "die Luft raus ist", gewann Disteln gegen YEG Hassel II mit 1:0 durch ein Tor von Adnan Mulavdic in der 76. Minute. Durch die YEG-Niederlage kam es zu Bewegung im Tabellenkeller – denn die YEG-Reserve rutscht wieder auf einen Abstiegsplatz. Trotz nur zwei Niederlagen in den letzten zwölf Begegnungen musste die Mannschaft von Mehmet Ali Sirin den SuS Merklinde vorbeiziehen lassen.

Merklinde hat es nun wieder in der eigenen Hand

Denn die Merklinder erledigten brav ihre Hausaufgaben. Gegen Preußen Hochlarmark setzte sich die Elf von Trainer Toni Schreier mit 5:1 durch und steht dank des deutlich besseren Torverhältnisses gegenüber Hassel nun auf Platz 14. Bereits zur Halbzeit führten die Castrop-Rauxeler mit 4:0. Niko Kresic, Benjamin Jakob und Aljoscha Lavrentiadis trugen sich in die Torschützenliste ein. "Wir haben schöne Tore herausgespielt und unsere Überlegenheit gezeigt", freute sich der Sportliche Leiter, Martin Broll. Personell stünde es um den SuS nun wieder besser als in den Wochen zuvor. Im abschließenden Duell bei Viktoria Resse kann der SuS mit einem "Dreier" endgültig den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen. Broll gibt sich in der Hinsicht der Vorbereitung abergläubisch: "Wir werden nichts Besonderes machen, weil das immer nach hinten los geht. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen."

Bezirksliga 10

Die Absteiger aus der Bezirksliga 10 stehen schon fest, doch umso interessanter ist die Konstellation auf den vorderen Plätzen. Die "Großen Drei" in der Bezirksliga 10 liefern sich nach wie vor ein spannendes Rennen um den Aufstieg in die Landesliga. Dabei handelt es sich jedoch nicht um die Politiker Roosevelt, Stalin und Churchill, sondern um den VfB Günnigfeld, den SV Horst-Emscher und Fortuna Herne. Vor dem 33. Spieltag schienen die Günnigfelder die besten Karten zu haben. Doch die Bochumer stolperten im Lokalduell beim FC Neuruhrort und verloren mit 1:2. Fortuna Herne verpasste es jedoch, Günnigfeld zu überholen. Im Heimspiel gegen den SSV/FCA Rotthausen reichte es nur zu einem 2:2. Die Gunst der Stunde nutzte der SV Horst-Emscher, der Union Bergen mit 7:0 abfertigte und die Spitzenposition übernimmt. Somit hat Horst-Emscher am letzten Spieltag alles in der eigenen Hand. Einen Zähler hinter den "08ern" streiten sich Günnnigfeld (2.) und Herne (3.) um den Relegationsplatz.

Wer nicht will, der hat schon

Hatte Trainer Jörg Krempicki vor exakt einer Woche die Aufstiegschancen "gleich Null" beziffert, so stehen die Gelsenkirchener plötzlich auf Platz eins. Der Patzer des VfB Günnigfeld kam mindestens genauso unerwartet. "Es war ein offenes und kampfbetontes Spiel", bilanzierte Michael Krumm, Verantwortlicher des Vereins. Kurz vor Schluss warf der VfB alles nach vorn, scheiterte jedoch an der Latte. Im direkten Gegenzug fiel der Siegtreffer für Neuruhrort. Krumm: "Nun sind die Chancen sehr minimal." Noch überraschender war jedoch die Punkteteilung der Fortuna aus Herne. Bis zur 89. Minute führte die Elf von Ede Demps sogar mit 2:0. Demps war dementsprechend bedient und stocksauer über die Fahrlässigkeit seiner Mannschaft. "Mein Team hörte auf, Druck auszuüben. Das ist einfach nicht nachvollziehbar. Wir hatten genug Chancen uns abzusetzen, da sind wir selber schuld." Am letzten Spieltag reist Herne nach Kornharpen. Günnigfeld bekommt es mit Hiltrop zu tun und Horst-Emscher gastiert beim SC Weitmar II.

Bezirksliga 11

Die Meisterschaft ist schon lange entschieden, doch im Tabellenkeller ist nach dem vorletzen Spieltag noch vieles offen. Gleich drei Mannschaften müssen bis zur letzten Sekunde um den Klassenerhalt bangen. Die DJK Adler Buldern hat seine letzte Chance verspielt und steht nach dem 1:3 gegen den ASV Ellewick als dritter Absteiger fest. SW Havixbeck verlor das Spiel gegen RW Deuten mit 0:2 und steht ein Spieltag vor Ende mit einem Punkt Rückstand auf dem ersten Abstiegsplatz. Zu den potentiellen Absteigern zählen außerdem der SV Lippramsdorf (3:3 gegen TSG Dülmen) und der BVH Dorsten (0:1 gegen VfL Reken). Die drei Mannschaften trennen nur zwei Punkte. Am letzten Spieltag hat Dorsten wohl die schlechtesten Chancen, denn es wartet Meister YEG Hassel.

Vorwärts Epe feiert den Klassenerhalt

Mit einem 6:2-Sieg über den RC Borken-Hoxfeld hat die Mannschaft von Trainer Jochen Wessels den Klassenerhalt perfekt gemacht. Überragender Mann war an diesem Wochenende Gerard Monnikhof, der Borken im Alleingang abschoss und alle sechs Tore erzielte. "Heute hat endlich mal alles geklappt", zeigte sich Wessels zufrieden. "Wir hatten viele Probleme im Saisonverlauf, mussten Spieler von den Alten Herren und der A-Jugend hochziehen. Aber ich wusste, dass meine Mannschaft es packen kann", zeigte er sich erfreut über das Ergebnis der Saison. Wessels sah den entscheidenen Aspekt in der Chancenverwertung: "Gerard hat aus acht Torchancen sechs Tore erzielt, das war bei unserem Team nicht immer so".

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