Abstieg ist ein großes Thema in dieser „Übergangsspielzeit“ 07/08. Denn die Abschlusstabellen dieses Jahres bestimmen die Neuordnung des Amateurfußballs ab dem Sommer. Die 3. Profiliga, der Massen-Abstieg in der Oberliga (sieben Teams), dazu NRW-Liga und Westfalenliga – das bewährte System wird mächtig durcheinander gewirbelt. Für viele Vereine stehen hier echte Existenz-Entscheidungen bevor. Und so wird darüber spekuliert, ob zu den sportlichen Abstiegen nicht noch einige nachträgliche aus wirtschaftlichen Gründen hinzukommen.
Von diesen Erdrutschen unbehelligt bleibt die Lage in den unteren Amateurklassen. „Auf die Bezirksligen hat das alles keinen direkten Effekt“, sagt etwa Michael Krauthausen, Staffelleiter der Bezirksliga 14. Hier sind die Verhältnisse klar: Der Meister steigt auf, die letzten drei der Tabelle ab. Eine Extra-Runde der Tabellenzweiten um den Landesliga-Aufstieg wie im Vorjahr ist nicht zu erwarten. „Da hätte vom Verband längst etwas kommen müssen“, sagt Krauthausen.
Langfristige Folgen der Neuordnungen für die Bezirksliga schließt er allerdings nicht aus. „Es wurde ja schon darüber diskutiert, ob die Zahl der Bezirksligen verringert werden soll. Man muss abwarten, wie sich das entwickeln wird.“
Die Aufsteiger in die Bezirksliga errechnen sich aus der Größe der Kreise im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW). Recklinghausen, Bochum und Dortmund stellen drei Meister. Jeweils zwei Aufsteiger kommen aus den Kreisen Ahaus-Coesfeld, Bielfeld, Gelsenkirchen, Hagen, Unna-Hamm, Münster-Warendorf und Siegen-Wittgenstein.
Seinen ganz eigenen Charakter behält das Rennen um Auf- und Abstieg zwischen den Kreisligen des Reviers. In einer Extraschicht nach dem offiziellen Saisonende kann der knapp geschlagene „Vize“ den Traum doch noch wahr machen. Gleichzeitig wurde schon so manche miserable Saison durch wenige Siege vergessen gemacht.
Die Zusatzchance auf den Sprung nach oben ist ein „Privileg“ für B- und C-Ligisten. In den A-Kreisligen gibt es nur für die Vorletzten eine Relegation. Wie viele Teams letztlich auf der Strecke bleiben, hängt dabei von der Größe der Kreise und der Anzahl der Absteiger in den höheren Klassen ab. Die Runden werden für gewöhnlich im Gruppen-Modus ausgespielt.
Bis eine Entscheidung fällt, ist mitunter Geduld gefragt. So sind die Relegationsspiele im Kreis Dortmund an sieben möglichen Terminen zwischen dem 4. und 25. Juni angesetzt, bis Mitte Juni dauert es in den meisten Städten. Neben der psychischen Belastung durch mehrere „Endspiele“ innerhalb kurzer Zeit, verdienen sich die Entscheidungsspiele dadurch die verbreitete Bezeichnung „Knüppelrunde“. Denn sommerliche Hitze und kampfbetonte Spiele lassen beim ein oder anderen die Beine schwer werden.