Ausgangslage: Acht Punkte aus vier Spielen hatten den KFC Uerdingen zuletzt in die Erfolgsspur zurückgebracht. Die Mannschaft von Stefan Krämer konnte dank der kleinen Serie die Abstiegsplätze verlassen, befindet sich aber noch immer in der gefährdeten Zone. Der TSV 1860 München gewann vor der Länderspielpause gegen Dynamo Dresden und wahrte dadurch die letzte kleine Aufstiegschance.
Stürmer-Schock: Die bittere Pille folgte für den KFC schon am Freitag. Top-Torjäger (sieben Treffer) Muhammed Kiprit verdrehte sich im Abschlusstraining das Knie und fällt vorerst aus. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Kiprit kam zuletzt meist von der Bank, weil Adriano Grimaldi stark in Form war. Doch auch der 29-Jährige fehlte den Uerdingern gegen die Löwen - weil er als Kontaktperson eines Corona-Infizierten gilt, befindet sich Grimaldi in häuslicher Quarantäne. Zuletzt hatte der Angreifer in den vergangenen vier Partien immer getroffen. Krämer musste also ohne echten Stürmer auflaufen. Immerhin kehrte Kapitän Assani Lukimya nach überstandener Verletzung wieder in die Innenverteidigung zurück.
Analyse: Wie schon beim 1:1 gegen Zwickau, als die Uerdinger bereits nach 19 Minuten zurücklagen, kassierte der KFC erneut einen frühen Gegentreffer. Sami Belkahia brachte die Münchner nach drei Minuten in Führung, als Uerdingen sich bei einer Ecke noch im kollektiven Tiefschlaf befand. Es dauerte einige Zeit, bis Uerdingen den Rückstand verdaut hatte. Patrick Göbel meldete die Hausherren in der 23. Minute an, sein Schuss wurde aber geblockt.
Viel mehr Gefahr kam von Seiten der Uerdinger aber nicht. Stattdessen schlugen die Gäste zu - und wie. Noch vor der Pause hatte Sascha Mölders die Partie mit einem Doppelschlag (35., 38.) quasi entschieden. Der 36-Jährige erzielte damit seine Saisontore 17 und 18 - und baute seine Führung in der Torjägerliste aus. Seinen zweiten Treffer erzielte der Routinier sehenswert per Seitfallzieher. Mit dem 0:3-Stand aus KFC-Sicht ging es in die Pause.
Krämer reagierte zur Pause und brachte in Fridolin Wagner und Haktab Traoré zwei neue Spieler. Vor dem Seitenwechsel kam bereits Gustav Marcussen für den angeschlagenen Christian Kinsombi. Marcussen war es auch, der den Uerdingern neues Lebel einhauchte und in der 51. Minute sehenswert zum Anschlusstreffer traf.
Uerdingen spielte nun zwar deutlich besser als im ersten Durchgang, aber die Gäste hatten das Ergebnis weitestgehend im Griff. Doch womöglich hätte die Partie kippen können, wenn Traoré in der 71. Minute zum 2:3 getroffen hätte. Sein Schuss ging allerdings knapp über die Latte.
Somit blieb es bei dem 1:3 nach 90 Minuten. Durch die Niederlage und die gleichzeitigen Ergebnisse der Konkurrenz, ist der KFC wieder auf einen Abstiegsplatz gerutscht - acht Spieltage vor Saisonende.
Ausblick: Der KFC Uerdingen ist am kommenden Freitag (19 Uhr) wieder gefordert. Dann geht es zum Halleschen FC, der ebenfalls noch im Abstiegskampf steckt. 1860 München empfängt am Samstag (14 Uhr) den SC Verl.