Gerade einmal fünf Minuten war das Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue alt, da hatte der VfL Bochum schon zwei gute Chancen, um der Partie seinen Stempel aufzudrücken. "Wir sind gut reingekommen. Man hatte des Gefühl, dass wir eigentlich 2:0 hätten führen müssen", monierte Reis mit Blick auf die dominante Anfangsphase seiner Elf.
Zur ganzen Wahrheit gehörte an diesem Abend jedoch auch, dass Gerrit Holtmann nach vier Minuten nur den Pfosten und Robert Tesche eine Minute später den Tribünenoberrang anstelle des Tores trafen. Was nach dem Auftakt zu einem furiosen Angriff auf die Tabellenspitze aussah, blieb für lange Zeit die einzige zwingende Drangphase der Gäste. "Nach einer gefühlten Viertelstunde haben wir uns leider das Spiel des Gegners aufzwingen lassen", so Reis.
Aue reißt das Spiel an sich, Riemann rettet mehrfach
Jenes Spiel der Auer zeichnete sich jedoch nicht nur durch Kampf aus, wie man es von den Sachsen vielleicht erwartet hätte. Stattdessen bestach der Tabellenachte in der gegnerischen Hälfte durch sehenswerte Kombinationen und gefährliche Abschlüsse. Einer davon kam von Clemens Fandrich und wurde von VfL-Keeper Manuel Riemann per Glanzparade an den Pfosten gelenkt (21.).
Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass der 32-Jährige im Mittelpunkt steht. Gegen den starken Jan Hochscheidt verhinderte er per Glanztat die Führung (28.) und auch im direkten Duell mit Ben Zolinksi blieb Riemann zweimal Sieger (38., 58.).
Gänzlich konnte Bochums Schlussmann die Führung jedoch nicht verhindern. Mitte der ersten Halbzeit kam Aues Linksverteidiger Gaetan Bussmann nach einer Ecke vor Armel Bella-Kotchap an den Ball und köpfte aus rund fünf Metern mühelos zum 1:0 ein (29.). "Diesen Standard haben wir nicht gut verteidigt", räumte Reis ein.
VfL nach der Pause glücklos: "Haben die falschen Entscheidungen getroffen"
Obwohl Erzgebirge Aue vor allem zu Beginn der zweiten Hälfte näher am 2:0 war als die Gäste am Ausgleich, hätte der VfL Bochum durchaus noch einen Punkt aus dem Erzgebirge mitnehmen können. Allein der zur Halbzeit eingewechselte Silvère Ganvoula hatte zwei gute Gelegenheiten, traf jedoch nur die Latte (73.) und die Werbebande (78.).
"Wir haben nach der Pause ein offensives Spiel gezeigt und viele Gelegenheiten gehabt". sagte Reis. Warum es dennoch nicht zu einem Torerfolg reichte, erklärte er wie folgt: "Wir haben, wie so häufig, nicht immer die richtige Entscheidung getroffen. Wenn du hättest flanken können, hast du nicht geflankt. Wenn du in den Sechzehner hättest starten können, hast du geflankt."
Kein Faktor war an diesem Abend übrigens Robert Zulj. Der zuletzt so starke Spielmacher war in der Auer Defensive nahezu komplett abgemeldet. Trainer Dirk Schuster hatte Louis Samson als persönlichen "Bewacher" Zuljs abgestellt, wodurch dem Österreicher fast nichts gelang.
Dennoch wäre die Niederlage vermeidbar gewesen. "Über 90 Minuten gesehen waren es absolut verlorene zwei Punkte", ärgerte sich Reis. Der VfL Bochum bleibt für den Moment Zweiter, kann aber am Wochenende von Holstein Kiel und Greuther Fürth überholt werden. tica/gp
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