Dass die Auswärtspartie bei Erzgebirge Aue kein Selbstläufer wird, ist für die Spieler des VfL-Bochum schon auf den ersten Blick erkennbar. Vor dem Aufeinandertreffen mit dem Tabellenneunten fasst Maxim Leitsch die Form des kommenden Gegners kompakt zusammen. "Wenn du nur zwei deiner letzten zehn Heimspiele verloren hast, bist du wohl sehr heimstark", kommentiert der Defensiv-Spezialist die Auer Stärke auf heimischem Geläuf.
Zuspruch erhält Leitsch, der die Aufgabe im Erzgebirge als insgesamt "harten Brocken" tituliert, einstimmig von seinen Teamkollegen. "Dort kann es sehr eklig sein. Februar, Abendspiel - das wird ein hartes Stück Arbeit. Die Platzbedingungen sind das eine, aber da kommt auch eine sehr starke Mannschaft auf uns zu", mahnt VfL-Spielführer Anthony Losilla an.
Im Bochumer Lager ist man sich darüber einig, dass die Offensiv-Qualitäten der Auer gegenwärtig für sich sprechen. Losilla hat beim Sturm der Veilchen um Pascal Testroet und Florian Krüger (beide 16 Scorerpunkte) genau hingeschaut. "Nach vorne ist diese Mannschaft im Kollektiv sehr gefährlich", will der Kapitän seine Mannschaft auf die schnellen Auer Umschalt-Momente hinweisen. "Wenn diese Spieler ihre Chance bekommen, nutzen sie die meistens", fügt Leitsch hinzu.
Balance zwischen Defensive und Offensive
Die beinahe tadellose Defensivleistung gegen Eintracht Braunschweig (2:0) werde laut den Akteuren auch am Freitagabend gefordert sein. "Wir standen sehr stabil, hatten aber noch immer Dinge dabei, die uns nicht passieren dürfen", resümiert Angreifer Gerrit Holtmann.
Auch Milos Pantovic hat eine der Hauptzutaten für erfolgreiches Fußballspielen in einem stabilen Abwehrbund ausgemacht. "Das kann einer von mehreren Schlüsseln sein, damit steht und fällt eine vernünftige Saison. Natürlich braucht man aber in allen Bereichen die richtige Mentalität", schildert der Serbe.
Losilla pflichtet Pantovic in dieser Sache bei. "Gerade offensiv sind wir immer in der Lage, ein Tor zu schießen. Aber wenn man kein Gegentor bekommt, ist die Wahrscheinlichkeit zum Erfolg höher", lautet das logische Fazit der Bochumer Nummer acht.
"Düsseldorf und Hannover nicht abschreiben"
Geschlossen treten die VfL-Spieler auch in ihrer Meinung darüber auf, dass im Aufstiegsrennen künftig noch einige Überraschungen ins Haus stehen. "Ich sehe insgesamt sieben Vereine, die um die vorderen drei Plätze kämpfen. Man sollte auch Hannover 96 und Fortuna Düsseldorf nicht abschreiben", hat Pantovic die Konkurrenz genau im Visier.
"Wir müssen in jedem Spiel alles reinhauen, um drei Punkte zu bekommen", ist sich Flügelspieler Holtmann sicher. Losilla glaubt indes, dass die wesentlichen Entscheidungen im Aufstiegsrennen in den direkten Duellen fallen werden. "Wenn man an oben bleiben will, muss man beständig punkten. Es gibt viele starke Mannschaften, die es sonst bestrafen", weiß der verlängerte Arm von Trainer Thomas Reis um das Hauen und Stechen an der Tabellenspitze. pk mit gp